Endlich wieder da … auch dieses Jahr wurde es möglich gemacht
Dank aller Spender und Unterstützer

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https://artmejo.com/a-dive-into-the-oeuvre-of-karimeh-abbud/
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mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin und artmejo.com
Die Fotografie begann sich im Osmanischen Reich bereits in den 1860er Jahren als ernstzunehmender Beruf zu etablieren, insbesondere während der Tanzimat-Periode (Reformen 1839-1876), als das Sultanat offizielle Hoffotografen ernannte, um die Ideologie des Osmanentums zu verbreiten.

In dieser Ära der Modernisierung wuchs die Kunst der Fotografie parallel zu gesellschaftlichen Fortschritten und wurde sogar als zentraler Bestandteil dieses Fortschritts angesehen. Insbesondere die Porträtmalerei spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Al Nahda Al Arabiya (arab. Renaissance), da Bilder visuelle Hinweise vermittelten, die dazu beitragen sollten, die sozialen und Verhaltensnormen künftiger Generationen zu formen. In den großen Hauptstädten wie Beirut, Istanbul, Kairo, Jaffa und Jerusalem entstanden Fotostudios, aus denen Pioniere der Fotografie wie der Armenier Garabed Krikorian und der Palästinenser Khalil Raad hervorgingen, gefolgt von Persönlichkeiten wie Issa Sawabini und der einflussreichen Familie Sabonji.
Im Jahr 1924, während der Zeit vor der Nakba in Palästina, erschien in der palästinensischen Nationalzeitung Al Karmil eine ungewöhnliche Anzeige: Eine Palästinenserin erklärte sich mutig zur ersten und einzigen „Karimeh Abbud: nationale Fotografin (musawerra wataniyya)“ und bot Porträtsitzungen für Frauen und Familien an.

Historische Aufzeichnungen belegen, dass es vor dem Auftreten von Karimeh Abbud in der Geschichte der arabischen Fotografie keine Spuren einer weiblichen Beteiligung an dem Medium zu geben schien, das ausschließlich Männern vorbehalten war.
Frauen mussten sich mit Hindernissen konfrontiert sehen, wenn sie sich selbst, ihre Töchter oder Schwestern porträtieren lassen wollten oder ihr Zuhause fotografieren lassen wollten, da es nicht üblich war, dass Männer private Wohnräume betraten. Karimeh Abbud entdeckte somit einen unerschlossenen Markt und ergriff als unternehmerische Frau die Gelegenheit.


Heute wird Karimeh Abbud als eine der erfolgreichsten Fotografinnen gefeiert, die die Intimität des palästinensischen Lebens vor der Nakba von 1948 eingefangen hat. Ihr Oeuvre ist umfangreich und vielfältig und umfasst eine große Sammlung von Bildern häuslicher und sozialer Szenen, Studioaufnahmen, Porträts und Landschaftsfotografien. Bemerkenswerterweise leitete sie in den 1920er Jahren vier Fotostudios gleichzeitig und pendelte mit dem Auto zwischen Nazareth, Haifa, Jerusalem und Bethlehem, wo sich das Haus ihrer Eltern befand. Bei näherer Betrachtung scheint sich Abbuds umfangreiches Werk in zwei Kategorien zu unterteilen: kommerziell vertriebene Postkarten und Bilder dokumentarischer oder sozialer Natur. Während ihr dokumentarischer Ansatz die Essenz und Lebendigkeit des palästinensischen Lebens einfing, zeigte letzterer den unternehmerischen und kreativen Geist der Künstlerin.
Karimeh Abbud wurde in eine Familie der Mittelschicht mit einem reichen künstlerischen Umfeld hineingeboren (*13.11.1893 +27.04.1940). Durch die häufigen Reisen ihres Vaters war sie schon in jungen Jahren mit den reichen Landschaften des Landes vertraut. Als er ihr 1913 zu ihrem 17. Geburtstag ihre erste Kamera schenkte, begann sie, die Schönheit und Weite der Landschaft von Bethlehem, wo sie zu dieser Zeit lebten, zusammen mit Bildern ihrer Familie und Freunde festzuhalten. Was Said Abbud genau dazu veranlasste, Karimeh im Alter von 17 Jahren ihre erste Kamera zu schenken, ist uns nicht bekannt, doch diese Geste scheint darauf hinzudeuten, dass ihr Vater ihre Leidenschaft schon früh erkannte.
Schließlich verließ sie ihr Zuhause und ging in den Libanon, um an der American University of Beirut arabische Literatur zu studieren. Da die Schönheit der palästinensischen Landschaft für sie unerreichbar war, inspirierte sie sich selbst weiter – mit besonderen fotografischen Exkursionen zu archäologischen Stätten in Baalbek, wobei sie sich oft von Themen der arabischen Literatur inspirieren ließ. Der Beginn ihrer professionellen Fotokarriere soll durch das erste signierte und abgestempelte Foto vom Oktober 1919 markiert sein.



Während der gesamten britischen Kolonialherrschaft (1918-1948) im arabischen Raum und insbesondere in Palästina kontrollierten westliche Fotografen die Erzählung der Region – sie schufen Bilder, die Ideologien aufrechterhielten, um sie in ihre kolonialen Pläne einzupassen. Da diese Bilder in Form von Postkarten weit verbreitet waren, verstärkten sie indirekt die imperiale Präsenz, die unter einem touristischen Rausch verborgen war. Die Historikerin Analise Moors weist darauf hin, dass solche Postkarten auf der Annahme beruhten, dass die Bewohner Palästinas seit der Antike unverändert geblieben seien – und kombinierten sowohl koloniale als auch biblische Blicke zu einer einzigen orientalistischen Erzählung, die Palästina als Relikt der Vergangenheit darstellte. Trotz der negativen Konnotationen, die mit Postkarten aus der Mandatszeit verbunden sind, bewegten sie sich in einem zeitspezifischen Rahmen, der Forschern aus historischer Sicht unverzichtbare Einblicke in die Biografie ihres Besitzers bietet. Bei der Untersuchung von Abbuds umfangreichem Werk bieten ihre Postkarten wertvolle Einblicke in ihre Arbeitsweise, ihre beruflichen Motivationen, ihren künstlerischen Ansatz und den kulturellen Kontext, in dem sie arbeitete. Tatsächlich geben die Daten, Poststempel, Briefmarken und handschriftlichen Nachrichten auf ihren Bildern einen Einblick in den Markt der späten 1920er- und frühen 1930er-Jahre. Da einige Texte auf Englisch oder Französisch verfasst zu sein scheinen, offenbaren diese Hinweise eine Unternehmerin, die sich ihres Marktes geschickt bewusst war und sowohl ein nationales als auch internationales Publikum bediente.
Einige von Karimehs Postkartenbildern zeigen, dass Abbud ihre Negative oft überarbeitete – sie entfernte alte Bildunterschriften und ersetzte sie durch neue und produzierte oft lithografische Drucke in kuratierten Sets oder Serien. Sie färbte Serien oft auch von Hand ein und bot ihren Kunden so eine Reihe ästhetischer Optionen. Sie inszenierte regelmäßig biblische oder religiöse Szenen und ging sogar so weit, ihren Vater, Said Abbud, einzuladen, für eines ihrer Bilder als Tourist zu posieren.



Der Historiker Isam Nassar merkt an, dass Abbuds Linse die Menschlichkeit und Bescheidenheit ihrer Motive einfangen wollte und das Vorgetäuschte zugunsten des Authentischen ablehnte. In dieser Hinsicht war Abbuds Vision einzigartig – aufgrund der tiefen Schlichtheit, die sie in ihre Arbeit einbrachte. Sie wandte sich von den europäischen Traditionen ab, die die Kunst der Porträtmalerei beherrschten, und widmete sich ganz dem gewöhnlichen Leben ihrer palästinensischen Modelle, wobei sie diese Echtheit in einem einzigen Moment einfing.
Bei der Betrachtung ihrer Porträts kann man ihre technische Beherrschung der Seitenbeleuchtung erkennen, die sie als „National Sun Photography“ bezeichnete. Sie tauchte ihre Modelle in einen sanften Glanz und schuf Bilder, die Wärme und Intimität ausstrahlten und einen Einblick in die Seele ihrer Modelle gewährten. Durch Abbuds Porträts werden wir in eine Welt eingeladen, in der die Aura eine Feier der Normalität, des Alltäglichen ist. Ihre Motive stehen nicht als große Autoritätspersonen oder religiöse Ikonen vor uns, auch nicht als Figuren aus biblischen Erzählungen oder ethnografische Obsessionen westlicher Betrachter. Stattdessen werden sie im Lichte ihrer eigenen Bestrebungen gezeigt – Menschen, die in ihrer stillen Würde die Träume einer bürgerlichen Existenz widerspiegeln.




Diese Fotos dienten als dokumentarischer Beweis dafür, dass das Land weder unfruchtbar noch verlassen war. Darüber hinaus konzentrierte sich Karimeh Abbud darauf, echte palästinensische Familien – überwiegend aus der Mittelschicht, gebildet und gut gekleidet – zu fotografieren und ein würdevolles Bild zu präsentieren, das der zionistischen Propaganda entgegenwirkte. Solche Bilder wurden nicht für Touristen oder ein internationales Publikum geschaffen, sondern speziell für die Menschen vor Ort. Ihre Bilder von palästinensischen Familien in ihrer authentischen Umgebung stellten die orientalistische Erzählung in Frage, die Palästinenser, insbesondere Frauen, oft durch die Linse der europäischen Vorstellungskraft oder biblischer Archetypen darstellte. Auf diese Weise stellen Karimehs Fotografien einen wichtigen nationalen Beitrag dar, der die Lebendigkeit des palästinensischen Lebens vor der Nakba dokumentiert.
Unterstützt von der Abdul Hameed Shoman Foundation
Dieser Artikel gibt die Übersetzung eines Originaltextes wieder, der eine Momentaufnahme geschichtlicher Einordnung widerspiegelt und anhand einer bedeutenden Person aus der Geschichte Bethlehems erzählt.
Wir danken herzlich der freundlichen Unterstützung von Hind Joucka, der Gründerin von ARTMEJO und der Autorin Nadine Helmy.
Ergänzend dazu ein Hör-Beitrag des WDR vom 03.11.2024, 26:04 Min., Verfügbar bis 02.11.2029.
https://www1.wdr.de/radio/cosmo/podcast/lost-sheroes/index.html
Karimeh Abbud – Die erste Fotografin Palästinas
Lost Sheroes – Frauen, die in den Geschichtsbüchern fehlen
Vom 1. Advent 2024 bis zum Dreikönigstag liegt der Vringstreff auf dem Kölner Krippenweg. Mit der Olivenholz-Mauerkrippe pflegen wir hier eine besondere Tradition als Gast in diesem Treffpunkt für Menschen in besonderen Situationen.

Die Stadt Bethlehem, in der Jesus geboren wurde, liegt in einem Land, das noch immer ohne Frieden ist. Seit mehreren Generationen leben die Menschen in Angst und Not, und die Belastungen nehmen noch weiter zu. Es gibt Menschen, die andere Menschen als Feinde wahrnehmen, sie als Feinde behandeln und vertreiben wollen.

Doch genau diese Menschen weigern sich, Feinde zu sein, denn sie wollen auf ihrem Land friedvoll leben. Über viele Generationen haben sie Gastfreundschaft gelebt und vererbt – und gezeigt, was Gemeinschaft und Familie bedeuten und welches kulturelle Erbe in Ihnen und ihrer Arbeit steckt, mit der sie das Land bewirtschaftet haben.
Jesus wurde in dieses Land geboren, um Frieden zu bringen und Nächstenliebe zu lehren. Hierfür kämpfen auch heute noch viele Bewohner:innen, die in Bethlehem und Umgebung sich gegen Bedrohungen und Feindschaften stellen und auf Menschlichkeit, Respekt und Menschenrechte setzen. Sie wandeln ihren Schmerz und Frust in positive Aktionen, die auf eine bessere Zukunft hinarbeiten. Das bildet den Boden für Gerechtigkeit und Frieden.
Diese Station auf dem Kölner Krippenweg blickt auf das Heilige Land
Auch 2024/25 schauen wir auf die heutige Situation in Bethlehem. Die Mauer, ein aus Olivenholz geschaffenes Kunstwerk aus Bethlehem, ist der acht Meter hohen Mauer nachempfunden, welche Bethlehem von drei Seiten umklammert und das tägliche Leben einschränkt und bedroht. Die Heimat Jesu kommt seit Jahrzehnten nicht zur Ruhe.
Die Mauerkrippe kann – barrierefrei erreichbar – zu jeder Tages- und Nachtzeit im Fenster des Vringstreffs angeschaut werden, direkt hinter der Kirche St. Severin.
Im Ferkulum 42 | 50678 Köln





Unter diesem Motto präsentieren wir Filme aus und über Palästina, Filme die berühren, bewegen, informieren und zur Diskussion einladen. Das Filmprogramm wird ergänzt durch eine Kunstausstellung, einer Lesung und viel Gelegenheit zu Diskussion und Austausch.
Berichtet wurde vielfältig über diese Veranstaltung, u.a. hier:
Deutschlandfunk Kultur vom 10.Nov. 2024, Martin Gerner: 5:37 Minuten
| 07.11.2024, 19 Uhr | |
| Eröffnung der Ausstellung: „Ein Platz im Herzen“ Kunst von Ahmad Abdulhak, Palästinenser aus Syrien | ![]() |
| 07.11.2024, 20 Uhr | |
| THE TEACHER, 114 min, 2023, OmeU, GB/QA/PS, Regie: Farah Nabulsi, Drama über einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und Palästina mit Saleh Bakri, Imogen Poots, Muhammad Abed Elrahman | ![]() |
| 08.11.2024, 18 Uhr | |
| 200 METERS, 96 min, 2020, OmeU, PS/JO/QA/IT/SE, Regie: Ameen Nayfeh, Ein palästinensischer Vater, der auf der anderen Seite der Trennmauer festsitzt, versucht, das Krankenhaus zu erreichen, in das sein Sohn nach einem Unfall gebracht wurde. | ![]() |
| 08.11.2024, 20 Uhr | |
| BORN IN GAZA, 78 min, OmeU, 2014, ES, Regie: Hernan Zin, Der Dokumentarfilm folgt der Geschichte von etwa zehn Kindern, die erzählen, wie ihr tägliches Leben nach dem Schrecken des Krieges in Gaza im Sommer 2014 aussieht. | ![]() |
| 09.11.2024, 18 Uhr | |
| H2: THE OCCUPATIONLAB, 105 min, 2022, OmeU, IL/CA, Regie: Idit Avrahami, Noam Sheizaf , Dokumentation um den israelisch-palästinensischen Konflikt am Beispiel der spannungsgeladenen Stadt Hebron, wo Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinanderprallen. | ![]() |
| 09.11.2024, 20 Uhr | |
| NO OTHER LAND, 95 min, 2024, OmU, NO/PS, Regie: Basel Adra, Yuval Abraham, Hamdan Ballal und Rachel Szor, Preisgekrönte Dokumentation über die Vertreibung der Palästinenser und die Zerstörung von Ortschaften im Westjordanland am Beispiel Masafer Yatta, Anschließende Diskussion mit den Regisseuren (online) | ![]() |
| 10.11.2024, 16 Uhr | |
| Lesung aus dem Buch RÜCKKEHR NACH HAIFA, von Ghassan Kanafani, gelesen von der Schauspielerin Soraya Sala, anschließend Kurzfilm PALESTINE ISLANDS 23 min, 2023, JO/FR Regie: Nour Ben Salem und Julien Menanteau, Als der Großvater blind wird, wird ihm vorgespielt, dass er in seine alte Heimat zurückkehrt | ![]() |
| 10.11.2024, 19 Uhr | |
| THE TOWER, 74 min, 2018, OmeU, FR/SE/NO, Regie: Mats Grorud, Animationsfilm über ein Mädchen in einem Flüchtlingslager im Libanon, die ihre Familiengeschichte kennenlernt | ![]() |
Für den Inhalt dieser Publikation ist allein der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.

Mit dieser bundesweiten Petition fordern sieben namhafte NGOs gemeinsam mit lokalen Initiativen die Bundesregierung unter anderem dazu auf, keine Rüstungsgüter mehr nach Israel zu exportieren, wenn die Gefahr besteht, dass sie völkerrechtswidrig eingesetzt werden. Die Bundesregierung hat bekräftigt, trotz zahlreich dokumentierter Völkerrechtsverletzungen weiter Waffen an Israel liefern zu wollen. Die Petition ist ein zivilgesellschaftlicher Protest gegen diese Absichtserklärung. Sie stellt acht Forderungen an die Bundesregierung, ihre politische Reaktion auf den Krieg in Gaza grundsätzlich zu ändern.






Petition hier einsehen und unterschreiben
„Statt Waffen zu liefern und damit Öl ins Feuer zu gießen, sollte die Bundesregierung alles tun, um die Situation zu deeskalieren. Sie muss sich gegenüber der israelischen Regierung mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass in Gaza ein Waffenstillstand zu Stande kommt. Die Gewalt im Westjordanland muss gestoppt und die illegale Besatzung beendet werden“, so Gerold König, Bundesvorsitzender von pax christi.
Tsafrir Cohen, Geschäftsführer der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international, stellt fest: „Die Bundesregierung versucht zu verhindern, dass israelische Kriegsverbrechen in Den Haag verhandelt und strafrechtlich verfolgt werden. Damit verliert sie nicht nur weltweit zunehmend an Glaubwürdigkeit, sondern unterwandert auch die internationale Gerichtsbarkeit und fördert so eine Kultur der Straflosigkeit.“
Serap Altinisik, Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland e.V.: „Die Menschen in Gaza sind aufgerieben von Bombardements und Blockade. Mehr als eine halbe Million leidet unter katastrophalem Nahrungsmittelmangel. Pro Person und Tag gibt es weniger als fünf Liter Wasser für Trinken und Hygiene – weniger als ein Drittel des in Notsituationen erforderlichen Minimums. Humanitäre Hilfe kann das Leid zwar etwas mindern, aber keine Politik ersetzen. Die Bundesregierung darf deshalb nicht länger tatenlos zusehen, wie die israelische Regierung die Beschneidung der Wasserversorgung als Mittel der Kriegsführung einsetzt.“
Dr. med. Angelika Claußen, Vorsitzende der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW, fügt hinzu: „Das Menschenrecht auf Leben und Gesundheit wird in Gaza täglich verletzt. 40.000 Menschen kamen bereits direkt durch Angriffe des israelischen Militärs ums Leben. Die Zahl der Toten liegt jedoch um ein Vielfaches höher, wenn man sie nach internationalen Public Health-Maßstäben misst und all jene hinzu zählt, die durch zerstörte Gesundheitsinfrastruktur, Hunger, Wassermangel und fehlende sanitäre Einrichtungen starben. Die Rettung von Menschenleben muss für die Bundesregierung jetzt oberste Priorität haben!“
Und das sind die weiteren Unterstützer dieser wichtigen Aktion: (Stand 15. Aug 2024)
Arbeitskreis Palästina Brühl-Battir
Arbeitskreis Palästina der Lokalen Agenda 21 in Stadt und Kreis Neuwied
Bielefelder Nahost-Initiative
Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern e.V.
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V.
Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V.
Deutsche Sektion der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF)
Frauen wagen Frieden
Freunde von Sabeel Deutschland e.V.
Initiative zur Förderung der Beziehung zwischen Nürnberg und Nablus e.V. (INNA)
Israelisches Komitee gegen Hauszerstörungen
Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
Kairos Palästina Solidaritätsnetz Deutschland
Kölner Friedensforum
Nahostgruppe Mannheim
Palästina Initiative Region Hannover
Partnerschaftsverein Bonn-Ramallah e.V.
SALAM SHALOM Arbeitskreis Palästina-Israel e.V.
Solidarität International
Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem e.V.
DANKE allen Unterstützern und DANKE für deine / für Ihre Unterschrift !
Bitte gerne weiterleiten, verlinken oder Unterschriftenlisten ausdrucken und ausfüllen lassen.
Auch die Sonderausgabe der Palästina Filmtage Köln findet im Filmhaus in Kooperation zwischen dem Filmhaus Köln, dem Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Bethlehem und dem Café Palestine Colonia statt.
Angesichts der gewaltvollen Auseinandersetzung im Nahen Osten und dem Leid der Menschen in Palästina und Israel liegt der Fokus dieser Sonderausgabe der Filmtage auf Verständigung und Dialog. Mit dem Programm wollen wir jeden Tag Gäste einladen und Impulse für Gespräche und Austausch geben. Ergänzt wird das Filmprogramm durch eine Lesung und Gespräche mit verschiedenen Initiativen und Gästen.
Samstag 13.01.2024 – 19:30 Uhr
Eröffnung mit Vertretern deutsch-palästinensischer Städtepartnerschaftsvereine
Samstag 13.01.2024 – 20:00 Uhr Abendkasse 8,- €
THE WANTED 18 / 18 Kühe zwischen den Fronten, CA, PS 2014, Regie: Paul Cowan, Amer Shomali 76 Minuten
Durch eine geschickte Mischung aus Stop-Motion-Animation und Interviews stellt The Wanted 18 eine erstaunliche wahre Geschichte nach: die Verfolgung von 18 Kühen durch die israelische Armee, deren unabhängige Milchproduktion auf einer palästinensischen Kolchose zu einer „Bedrohung für die nationale Sicherheit des Staates Israel“ erklärt wurde.
So. 14.01. 2024 16.00 Uhr Abendkasse 6,- €
Lesung aus dem Buch WÄHREND DIE WELT SCHLIEF von Susan Abulhawa
Vorgetragen von der Schauspielerin Soraya Sala, die auch Erzählerin und Theatertherapeutin ist. Unter dem Motto „Mit Worten fühlen“ veranstaltet sie Lesungen, die Begegnungen schaffen und Brücken bauen, Horizonte erweitern und Herzen berühren. Sie ist in der Schweiz geboren und lebt in Wuppertal.
Zum Buch: Jenin im Blumenmonat April: Frühmorgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und des Glücks, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt – ein Leben, das im Flüchtlingslager beginnt, nach Amerika führt und dennoch stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zwischen Israel und Palästina. Über vier Generationen erzählt Susan Abulhawa eine tief berührende Geschichte über den Verlust der Heimat, eine zerrissene Familie und die immerwährende Hoffnung auf Versöhnung.
So. 14.01. 2024 18.30.Uhr Abendkasse 8,- €
PLANET XXA, D 2023, 40 Min., Regie Sandra Ehrmann, plus Gäste
Der Dokumentarfilm der Bonner Geographiestudentin und Debütregisseurin Sandra Ehrmann widmet sich mit ruhiger Stimmung und eindrücklicher Bildsprache dem weithin unbekannten Thema der Staatenlosigkeit. Was bedeutet es im heutigen Deutschland staatenlos zu sein und wie kann es dazu kommen, dass das System der Staatsbürger*innenschaft manche Menschen einfach nicht erfasst? Diese Frage beantwortet „Planet XXA“ auf sehr anschauliche und persönliche Weise. Der Film begleitet die beiden staatenlosen, in München und Essen lebenden Personen Christiana und Alaa ein kleines Stück auf ihrem Weg. Er zeigt uns dabei Szenen aus deren Leben, die uns als Zuschauenden alltäglich und bekannt vorkommen aber auch Erzählungen über solche, die es für jede Person mit einer Staatsbürgerschaft auf dem Pass nicht sind. Barrieren und Grenzen werden dabei sichtbar gemacht – genau wie die Hoffnung auf eine Welt ohne diese Grenzen. Der Wechsel zwischen starken Bildern und Interviewsequenzen transportiert die Botschaften der Protagonist*innen auf einfühlsame Art und Weise. (Uni Bonn)
Mo. 15.01. 2024 20.00 Uhr Abendkasse 8,- €
THE NARROW BRIDGE, Aus, 2022, 76 Minuten Regie: Esther Takac, Omegl.UT,
In Kooperation mit Palestinians and Jews for Peace
THE NARROW BRIDGE begleitet die Reisen von vier Menschen, die, nach unsagbaren Schmerzen, Kräfte entwickeln, die sie noch nie zuvor hatten. Trotz heftigen Widerstands bauen diese Israelis und Palästinenser, die beide in dem Konflikt ein Kind verloren haben, eine Graswurzelbewegung auf und verwandeln ihre Trauer in eine Brücke für Verständnis und Versöhnung
Di. 16.01. 2024 20.00 Uhr Abendkasse 8,- €
NEBEN DER STRASSE – ON THE SIDE OF THE ROAD, Israel 2013 | Regie: Lia Tarachansky | 83 min. | Dokumentarfilm | OmdtUT
In Kooperation mit WI(E)DERSPRECHEN e.V.
Der Film zeigt die in Israel weit verbreitete kollektive Verdrängung der Ereignisse von 1948, welche zur Gründung Israels führten und die Vertreibung bzw. Flucht der Palästinenser verursachten. Er folgt den Kriegsveteranen Tikva Honig-Parnass und Amnon Noiman und zeigt, wie es ihnen gelingt, das Schweigen über ihre Kriegsbeteiligung zu brechen und über die Vertreibung der Palästinenser zu berichten. Parallel dazu erzählt der Film auch die Geschichte der israelischen Regisseurin, die in einer Siedlung im Westjordanland aufwuchs, aber erst als Erwachsene durch die Begegnung mit Palästinensern die Probleme der israelischen Besatzung zu realisieren begann. Es ist ein Film über Fragen, die sich viele Israelis in der Regel nicht stellen, über tabuisierte Erinnerungen und über eine Geschichte, die sich den Weg ans Licht kämpft.
Der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem ist erschüttert von der Brutalität und Menschenverachtung des Angriffs der Hamas auf Israel am 7.10.2023. Eindeutig verurteilen wir diesen Anschlag auf unschuldige Zivilisten. Wir drücken unser tiefes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen aller Opfer dieses vierten Gaza-Krieges aus.
Dieser Angriff geht in unzulässiger Weise deutlich über das Selbstverteidigungsrecht der Menschen im Gaza-Streifen hinaus. Er schadet den legitimen politischen Interessen der Palästinenserinnen und Palästinenser, die völkerrechtswidrige Besatzung, die Ungleichbehandlung und die Siedlungspolitik Israels zu überwinden.
Wir verteidigen Israels Staatlichkeit auf der Basis des Beschlusses der UNO-Vollversammlung 1947 sowie den Grenzen von 1967. Gleichzeitig unterstützen wir die Forderung der UNO, der USA, der EU und Deutschlands nach Schaffung eines lebensfähigen Palästinensischen Staates, wie sie jüngst von Präsident Joe Biden bekräftigt worden ist.
Wir erwarten von der Hamas, dass sie alle militärischen Aktionen einstellt. Von der israelischen Regierung erwarten wir, dass die Vierte Genfer Konvention von 1949 eingehalten und keine kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen erfolgt. Sie würde die dortige ohnehin katastrophale Situation extrem verschärfen und Israel den Vorwurf des Genozids einbringen.
Wir sorgen uns um das Westjordanland, in der sich die Bevölkerung durch das Töten und Verwunden von Zivilisten, Abriegelung von Ortschaften, Razzien und einer stark zunehmenden Gewalt durch bewaffnete Siedler einer kollektiven Bestrafung ausgesetzt sieht. Nachrichten aus der Region unserer Partnerstadt unterstreichen das. Wir befürchten, dass diese Gewalt zu neuen schwerwiegenden Unruhen führen wird. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Konflikt nicht mit Gewalt gelöst werden kann. Nur eine politische Lösung birgt die Chance eines dauerhaften Friedens in sich.
Wir sind überzeugt davon, dass nur eine für beide Seiten gerechte Lösung des Konflikts Israels Existenz und seine Sicherheit auf Dauer gewährleisten kann.
Wir halten es für absolut notwendig, dass die Finanzierung ziviler, humanitärer und partnerschaftlicher Organisationen in Palästina nicht reduziert, sondern erhöht wird, um den Ausbau und die Festigung sozialer, friedensstiftender und demokratischer Strukturen zu verstetigen.
Wir werden als Städtepartnerschaftsverein Köln – Bethlehem weiterhin engagiert unseren satzungsgemäßen, humanistischen Auftrag erfüllen, die Stadt Köln in ihrer Partnerschaft mit der Stadt Bethlehem zu unterstützen und Wege der Begegnung zwischen den Menschen zu ebnen. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.
Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es Israel nicht gut gehen kann, wenn es Palästina nicht gut geht, und es Palästina nicht gut gehen kann, wenn es Israel nicht gut geht. Darin liegt der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden.
Dr. Albrecht Schröter, Vorsitzender
im Namen des Vorstandes des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem
Köln, 17.10.2023
Vor Jahrhunderten begannen palästinensische Frauen, ihre Geschichten mit Nadel und Faden zu zeichnen. Sie verzierten ihre Kleider mit bunt gestickten Symbolen, die ihre Geschichte, ihre Zeit und ihren Ort widerspiegelten. Diese Kleidungsstücke dokumentieren und definieren die palästinensische Identität dieser Frauen. Auch nach den aufeinanderfolgenden Katastrophen, die das Land heimsuchten, blieben die bestickten Kleider ein Zeugnis für die Anwesenheit dieser Frauen und erzählen die Geschichte der Zeit, in der sie lebten. Deshalb sind diese bestickten Thoubs mehr als nur Kleider, die von palästinensischen Frauen bei gesellschaftlichen Anlässen getragen werden, sie spiegeln vielmehr die Identität ihres Heimatlandes wieder und dienen dem Schutz des kulturellen Erbes ihrer Trägerinnen.

Im Jahr 2021 wurde die palästinensische Stickerei (Tatreez) in die Liste des immateriellen WELTKULTURERBE der UNESCO aufgenommen. Nicht nur wegen der Schönheit dieser Technik und der meisterhaft gestickten Farben und Muster, sondern vor allem, weil die palästinensische Stickereikunst persönliche und historische Geschichten enthält.
Eine Ausstellung vom Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem
und dem CAFÉ PALESTINE COLONIA
Das 4-Tage-Programm mit einer bunten Palette palästinensischen Filmschaffens
Nun endlich können wir voller Stolz dieses Filmprogramm zeigen:

Fr. 04.11.2022 18:00 Uhr
ganz neu im Kino:
eine nachbarschaftliche Beziehung mit mörderischen Folgen.
Einführung von und mit Irit Neidhardt:
Message from the Bottle – palästinensisches Filmschaffen







Samstag 05.11.2022 um 17:00 Uhr
Eine Rückkehr in die alte Heimat mit den traditionellen Erwartungen der Familie – da sind die Probleme vorprogrammiert…

Samstag 05.11.2022 um 19:00 Uhr
der Kampf um das Überlebe einer Giraffe unter Besatzung.
Dramatisch, komisch und anrührend.

So 06.11.2022 um 15:00 Uhr
Ein Film über drei Palästinenser in Israel
Der Filmemacher Wisam Zureik – ein in Israel geborener Palästinenser – bietet mit seinem Film einen tiefen, aufschlussreichen und anregenden Einblick in die Lebensumstände der drei Protagonisten. Der Film eröffnet einen Blickwinkel auf die Situation der palästinensischen Minderheit in Israel und erzählt von Marginalisierung, Gerechtigkeit, Trauer, Liebe, Wut und Hoffnung.

Montag 07.11.2022 20:00 Uhr
Eine dramatische Liebes-Komödie
Das ganze Programm können sie HIER herunterladen oder im Filmhaus-Kalender einsehen
Eintritt 8,- / 7,- / 6,- €
Karten sind online und an der Abendkasse erhältlich.
Kartenreservierung: 0221-33 77 05 15
Filmhaus, Maybachstraße 111, 50670 Köln (U-Haltestelle Hansaring & Ebertplatz)
Wir, das CAFE PALESTINE COLONIA und der Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem, DANKEN ganz herzlich dem FILMHAUS für die geschmeidige und unkomplizierte Vorbereitung und Durchführung des Kinoprogramms und für die tolle Gastfreundschaft.