Partnerstadt

Kommt und seht – geht und berichtet

B E T H L E H E M - ein unvergessliches ERLEBNIS
Erlebt haben wir auf zahlreichen Reisen eine offene Gastfreundschaft, begleitet von vielseitigen kulinarischen Genüssen. Das sind zwei bleibende Eindrücke, durch welche man die Liebe zu dieser Stadt, zu diesen Menschen entdeckt und beibehält. Auch die urbanen Eindrücke bei Tag und bei Nacht mit all den gegensätzlichen Bildern hinterlässt eine Spannung zwischen Orient und Abendland.
Zwischen den Hügeln mit Feldern liegt die Altstadt auf einem abgeflachten Bergsporn, an dessen östlichem Ende die Geburtskirche eingerahmt von Klöstern liegt. Die lang über den Bergrücken gezogenen zwei Zugangsstraßen durch die Altstadt werden von vielen kleinen Gassen gekreuzt, welche zu den seitlichen Abhängen über Stufen und Serpentinen die terrassenförmig angelegten Häuser erschließen. Tagsüber ist das Markttreiben ein Erlebnis orientalischer Lebensweise, unterbrochen von den Gebetszeiten, die auch mal im Laden abgehalten werden. Unter der Geräuschkulisse und der Herausforderung für Nase und Gaumen wird mit der freundlichen Offenheit der Verkäufer unaufdringlich feilgeboten, was für den täglichen Bedarf nötig ist und auch alles, was in der Region erzeugt wird. Aber auch die touristischen Artikel kommen gut zur Geltung, sieht man doch z.B. in die Werkstätten hinein, wo Olivenholz bearbeitet wird.
Die vielen Kirchen erkennt man an den unterschiedlichen Türmen, ebenso die Moscheen. Die Hotels in allen Größen fallen nur teilweise auf im Häusermeer. Wenn abends die Straßen dann gekehrt sind und alles in das warme Licht der Straßenbeleuchtung getaucht ist, erhält man einen völlig anderen Eindruck der kurz zuvor noch so lebhaften Stadt. Dafür lohnt sich ein längerer Aufenthalt mit Übernachtungen in der Stadt. Dann kann man auch mal morgens um 6 Uhr in die noch leere Geburtskirche huschen: Frisch renoviert erstrahlen die Wandmosaiken unter dem sanierten Dach und über den aufgefrischten Säulenbemalungen. Wenn man in Ruhe die Atmosphäre genossen hat und dann wieder aus der kleinen Tür heraustritt, wird auf dem Mangersquare ein frischer, arabischer Kaffee mit Kardamom angeboten und wir dürfen ins Gespräch kommen ...
Wäre da nicht der graue Streif' am begrenzten Horizont - die MAUER, hätte man ungehindert einen starken Eindruck der Jahrhunderte alten Kulturlandschaft mit Terrassenfeldern, die teilweise noch aus der Römerzeit erhalten sind und bis heute genutzt werden. Jedoch wird heute die Feldbestellung immer mehr eingeschränkt und der Verfall der Terrassen schreitet schneller voran, als die palästinensischen Bauern bei den so sehr reglementierten Zugängen herrichten und pflegen können.
In der Region Bethlehem leben gegenwärtig rund 30 000 Menschen. Gut zwei Drittel der Bevölkerung sind Muslime; Weniger als 20 Prozent sind Christen. Das Bürgermeisteramt wird von den Christen besetzt, wie es die Stadt seit Jahrhunderten für das Amt vorschreibt.

Die alltägliche Situation heute in Bethlehem kann man sich hier bei uns nicht mehr vorstellen und das ist auch sehr schwer zu beschreiben. Als Tourist erlebt man nur einen kleinen Ausschnitt, der meist begrenzt ist auf die Altstadt rund um die Geburtskirche und in der Regel nur tagsüber erlebt wird.
In den Vierteln am Rand der Stadt, zu den gewaltigen Grenzanlagen hin und in den direkt anschließenden Flüchtlingslagern und Nachbargemeinden wird täglich und meistens Nachts mit plötzlichem "Besuch" durch israelische Militär- und Polizeikräfte gerechnet. Und das hinterlässt die ewige Angst, womit die Menschen leben müssen. Angst vor Tränengas, das einem den Atem raubt und durch alle Wohnungen, durch alle Zimmer zieht. Angst vor brutaler Gewalt eindringender Soldaten, die irgendjemanden aus der Familie "abholen" zum Verhör, ins Gefängnis. Das kann der gebrechliche Großvater sein, der zehnjährige Bruder, Der 25-jährige Onkel, der gerade selber Vater geworden ist oder, oder, oder,... Das hinterlässt jedes mal wieder ANGST! WUT! TRAUER!
In Bethlehem gilt es das alltäglich auszuhalten ...
Und die Menschen halten das aus, denn Sie wollen LEBEN, Familie haben, GEMEINSCHAFT wird ganz großartig gelebt, denn nur gemeinsam kann man das alles bewältigen.
Und die Menschen halten das aus, sie empfangen die Besucher trotzdem mit großer Herzlichkeit und Wärme, lassen uns ihren Stolz spüren über Ihr Restaurant, ihren Laden, ihr Wissen und Können.

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