Jubiläumsprogramm

Aus dem Vereinsbrief vom 19.02.2021:

Liebe Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem,

der Vorfrühling scheint langsam einzusetzen und macht Hoffnung auf einen von hartem Lockdown befreiten Sommer. Noch hält uns allerdings der Lockdown in Atem und macht uns eine persönliche Begegnung sowie Treffen auf Stammtisch und Veranstaltungen unmöglich.

Wir sind allerdings in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben, schließlich feiern wir dieses Jahr das 25jährige Bestehen unseres Vereins. Wir haben sowohl in der Planungsgruppe kreOrga als auch im Vorstand getagt (online) und unser Jubiläumsjahr geplant – trotz Corona. Wir haben die Hoffnung, dass wenigstens die zweite Hälfte dieses Jahres 2021 uns mehr Möglichkeiten einräumt als zur Zeit. Die von uns geplanten Veranstaltungen möchte ich Ihnen hier aufzeigen.
(Stand 07.03.2021)

  • Eine Führung über Melaten zu unseren Gründungsvätern & in Maria im Kapitol, der Kirche mit dem identischen Grundriss zur Geburtskirche – mit Günter Leitner
  • „Bethlehem zwischen Kultur und Widerstand“ – ein Tag im Foyer des Rautenstrauch Joest Museums mit Kulinarischem und Kulturellem wie Musik, Tanz, Kurzfilme und viele Infos aus und über Bethlehem
  • Lesung im Literaturhaus: „Apeirogon“ von Colum McCann
  • Kalligraphie zwischen Orient und Okzident, eine Annäherung zu Texten von Mahmud Darwish
  • Vom 25. bis 27.06.2021 das Vereins-Seminar „Kunst und Kultur in Palästina“ mit Petra Schöning
  • Am 25.09.21 unser jährliches Olivenbaumfest im Innenhof der Kartäuserkirche
  • Am 2. + 3.10.21 die Arabische Buchmesse (zusammen mit Café Palestine Colonia) in der Alten Feuerwache
  • ab 04.10.21 „Übe das Leben Jetzt – Live now“– eine Ausstellung im Spanischen Bau des Rathauses
  • Am 19.10.21 zeigen wir den Film „Five Broken Cameras“ im Allerweltskino, OFF Broadway, Zülpicher Str. 24.
  • Ein sechstägiges Studienseminar in Berlin: „Deutschland und die Krise im Nahen Osten“ mit Heinz-Rudolf Hönings
  • Und hoffentlich klappt vom 25.10. bis 04.11.21 die Bürgerreise nach Bethlehem/Palästina mit Petra Schöning

Bitte beachten Sie, dass alle Veranstaltungen nur stattfinden, soweit es die Situation unter der Pandemie zulässt.
Sie erhalten von uns zu den einzelnen Veranstaltungen zur gegebener Zeit weitere Informationen.

Ich danke allen, die an der Planung dieses Jubiläumsprogramms mitgewirkt haben, insbesondere Stefan Dencker, der für uns die Koordination der Planungsgruppe und der Veranstaltungen übernommen hat.

Wie sieht die Situation in Bethlehem und in Palästina aus? Das Verblüffende zuerst: Bethlehem versinkt zur Zeit im Schnee! Es gibt wunderschöne Bilder dazu. Auf der anderen Seite gehört Bethlehem zu den am schwersten von Corona betroffenen Gebieten. Bis Anfang Februar gab es 50 Tote in Folge der Pandemie zu verzeichnen. Die Wirtschaft, die zu 85% am Tourismus hängt, liegt am Boden. Mehrfach wurden strenge Lockdowns verhängt.

Während Israel die höchste Impfquote der Welt hat, steht Palästina in dieser Hinsicht praktisch bei Null. Erst am 1. Februar wurden 2000 für Palästina aus Russland bestimmte Impfstoffdosen von Israel an Palästina ausgeliefert, 3000 sollen folgen. Insgesamt sollen 50 000 des Sputnik-Vakzins für Palästina bereitgestellt werden, weil in Palästina die Infrastruktur für die Kühlung von BioNTech und Pfizer fehlt. Allerdings reicht das längst nicht aus, im Westjordanland und Gaza leben insgesamt über 6 Mio Palästinenser.

Was die politische Situation betrifft, versieht die Neue Züricher Zeitung einen ausführlichen Artikel vom 01.02.21 darüber mit der Schlagzeile: „Tunnel um Tunnel, Straßen um Straßen untergräbt Israel einen künftigen palästinensischen Staat.“ Die Zeitung fährt fort: „Im Großraum von Jerusalem und in Teilen des besetzten Westjordanlandes wird zur Zeit gebaut, was das Zeug hält. Damit will die israelische Regierung eine Millionen Siedler anlocken…“ Gleichzeitig teilt sie auf diese Weise das Jordanland in zwei separate Teile. Bereits Mitte Januar hat die israelische Regierung für dieses Projekt 780 Wohnungen genehmigt.

Sie sehen: Auf vielen Ebenen benötigt Bethlehem/Palästina unsere Solidarität. Unser Jubiläumsjahr hat auch in dieser Hinsicht einen wichtigen Auftrag.

Ihnen allen herzliche Grüße. Bleiben Sie bei guter Gesundheit!
Michael Kellner, Geschäftsführung Städtepartnerschaftsverein

Reiner Bernstein gestorben

Reiner Bernstein (*13.02.1939) ist am 18.02.2021 gestorben. Viele Mitglieder und Freund*innen unseres Vereins werden ihn noch gekannt haben aus der Zeit, in der er an der Kölner Melanchthon-Akademie Studienleiter war. Nach seiner Pensionierung zog Reiner Bernstein zu seiner Frau Judith nach München. Hier setzten sich beide für die Stolpersteine zum Gedenken an die ermordeten jüdischen Mitbürger Münchens ein. Der Rat der Stadt München verbot allerdings per Beschluss die Anbringung der Stolpersteine auf städtischem Grund.

Für dieses Engagement erhielten Reiner und Judith Bernstein von der Humanistischen Union am 28.Januar 2018 den Preis für „Aufrechten Gang“.

Ebenso erhielten beide am 08.10.2020 für ihre Verdienste um die deutsch – palästinensische Beziehungen vom palästinensischen Präsident Mahmud Abbas die Ehrenkunde.

Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und ebenso dankbar, diesen für eine gerechte Sache einstehenden Menschen erlebt zu haben.

Als letztes Vermächtnis von Reiner Bernstein empfehlen wir seine Schrift

Allen Anfeindungen zum Trotz.
Deutschland – Israel – Palästina
Meine Bilanz
62 Seiten
Erschienen 07.02.2021 im AphorismA Verlag Berlin
ISBN 9783865750945   – 10,00 €

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