Dom, Bethlehem und Partnerschaft

genau 3 Monate vor Weihnachten, der 24. September 2022 stand ganz im Zeichen von Bethlehem, Drei Könige und Begegnung der Menschen.

Anlässlich der 700-Jahr-Feier zur Weihe des Domchores hatte Msr. Robert Kleine zum Friedensgebet eingeladen und fast alle Fördervereine der Kölner Städtepartnerschaften waren dabei.

Vertreter aus den Partnerstädten oder aus den Vereinen sprachen in der Feier um 12 Uhr in der jeweiligen Landessprache das Gebet um den Frieden in der Welt. So war auch zwei mal arabisch dabei, einmal aus Tunis und am Ende mit Rev. Prof. Dr. Mitri ar-Raheb einmal aus Bethlehem.

Frieden – Salam

Begegnung im Rathaus

Das Wetter war günstig für die bunten Stände auf dem Roncalliplatz, wo das intern. Begegnungsfest Gespräche und Wiedersehen an den Infotischen der Vereine ermöglichte. Weitere Begegnungen im Rathaus beim Empfang der Bürgermeisterin, vertreten durch Herrn Bürgermeister Dr. Elster, endeten mit einem Eintrag der internationalen Besucher in das Gästebuch der Stadt und einem Gruppenbild.

Mitri ar-Raheb beim Eintrag in das Gästebuch

Hoffnung und Wirklichkeit

unter diesem Titel erhielten wir am Abend vorher Einblicke in das Leben im Bezirk Bethlehem, ein Gebiet von der Küste des Toten Meeres (-400m) bis hinauf über die Höhen (+800m) und zu den fruchtbaren Böden des Weltkulturerbes in Battir. Sachlich und locker, teilweise humorvoll erfuhren wir in dem bebilderten Vortrag von Alltag zwischen Mauern, wirtschaftlichen Zwängen und Möglichkeiten, aber auch Ängsten und Nöten der Menschen, besonders nach der Coronakrise unter der Besatzung.

Landkarte mit Löchern - wie eine Käse

Dankbar wurde die Möglichkeit für anschließende Fragen wahrgenommen, von persönlich bis hin zu allgemeinen Aussichten zur Ein- oder Zwei-Staatenlösung für Palästina und Israel, wobei andere Alternativen durchaus sinnvoll wären, würden die Parteien den Diskurs einfach nur zulassen.

[SD]

Roni Hammermann

Roni Hammermann starb am 3. September 2022 nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.
Wir hatten von ihr persönlich auf mehreren Besuchen in Bethlehem und Palästina über ihre Friedensarbeit an den Checkpoints erfahren dürfen. Seit 2001 hat sie als Mitbegründerin von Machsom-Watch (Checkpoint-Beobachter) alleine durch die Anwesenheit der beobachtenden israelischen Frauen die meist sehr jungen Soldaten an den Checkpoints in ihrem Umgang mit den Palästinensern gezügelt. Trotz, dass es nur kleine Schritte der Entspannung waren, sind die Konsequenz für die Beteiligten für diesen Moment sehr erleichternd. Aber auch durch Gespräche und Kontakte mit den Soldaten und Soldatinnen, die ihre Kinder oder Enkel sein könnten, wurde deren Umgang bei den Kontrollen entschärft oder unzulässige Vorgänge wurden protokolliert.

2008 erhielt sie den Aachener Friedenspreis, womit ihre unermüdliche, oft emotional nicht zu ertragende Arbeit besonders wertgeschätzt wird.

Wir behalten sie mit ihrer resoluten, wertschätzenden Art in sehr guter Erinnerung und hoffen, ihr Lebenswerk wird Fortsetzung finden und bald einmal größere Früchte tragen.

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