FRIEDEN! Demonstration für FRIEDEN

Einladung zur Demonstration für FRIEDEN im Nahen Osten – besonders in Gaza

Seit fast einem Jahr herrscht Krieg in Gaza. Ausgelöst wurde er durch den Überfall der Hamas auf grenznahe Siedlungen in Israel, durch Massaker an Israelis und durch Geiselnahmen. Israel hat das Recht, sich zu verteidigen. Es tut dies aber in einer völlig unverhältnismäßigen Weise durch massenhafte Tötung von Zivilisten, durch die willkürliche Zerstörung von Wohnungen und lebenswichtiger Infrastruktur sowie durch eine nicht hinnehmbare Beeinträchtigung der Versorgung der Palästinenser in Gaza (starke Einschränkung der Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff). Viele sehen darin den Tatbestand des Völkermords erfüllt, der gegenwärtig vor dem Internationalen Strafgerichtshof geprüft wird. 

Inzwischen sind im Gazakrieg mindestens 39.600 Menschen – darunter 16.000 Kinder! – direkt getötet worden. Dazu sterben Zehntausende an den Folgen ihrer Verletzungen durch den Krieg. Das muss sofort aufhören!

Gleichzeitig haben die willkürliche Verhaftung und Tötung von Palästinensern in der Westbank bisher ungekannte Ausmaße erreicht. Immer mehr Land wird enteignet, immer mehr Häuser von Palästinensern durch hochaggressive Siedler besetzt bzw. durch die israelische Armee zerstört. Die terroristischen Aktivitäten der zunehmend international geächteten Siedler betreffen auch unsere Partnerstadt Bethlehem. 

  • Wir erwarten eine erkennbare öffentliche Solidarität der Stadt Köln und der Bevölkerung mit ihrer Partnerstadt Bethlehem. Anstatt einseitig nur die Flagge Israels (und nicht auch die Palästinas) zu zeigen, sollten die Flaggen der Partnerstädte Bethlehem und Tel Aviv vor dem Rathaus gehisst werden. 
  • Wir kritisieren scharf die Ermordung des Verhandlungsführers der Hamas zur Befreiung der Geiseln Ismail Haniyya und fordern die Hamas und Israel auf, deren Freilassung sowie die Freilassung politischer palästinensischer Gefangenen durch Israel umgehend zu vereinbaren und nicht ständig hinauszuzögern, „bis alle Kriegsziele erreicht sind“.
  • Wir lehnen die Eskalationspolitik der Regierung Netanyahu ab und fordern einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und Verhandlungen im Nahen Osten zur Deeskalation unter aktiver Beteiligung Israels. 
  • Wir sprechen uns klar gegen deutsche Waffenlieferungen in Krisengebiete aus (vor allem im Nahen Osten) und lehnen einen Einsatz deutschen Militärs in dieser Region ab (es sein denn, als Friedensmission im Rahmen eines UN-Mandats).
  • Wir unterstützen alle Bemühungen der Deutschen Bundesregierung zur Deeskalation und zu einer gerechten Zweistaatenlösung und damit zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten beizutragen. Dazu gehört, dass Deutschland – wie andere Staaten der Europäischen Union – den Staat Palästina diplomatisch anerkennt.

WE REFUSE TO BE SILENT

Bild des Handala in Ruinen mit dem Text: Wir weigern uns zu Schweigen
©Nicole_van_Achten

Aufruf zur DEMONSTRATION

Wir treffen uns am Sonntag, 01.09.2024 um 14:00 an der Mainzer Straße 31 und gehen als Demonstrationszug über die Ringe, um die Ulrepforte herum zur Kartause.

Hinweis: Am selben Tag beginnt um 16:30 Uhr eine Antikriegsdemonstration am Chlodwigplatz. Sie führt über die Elsaßstraße zum Friedenspark. Sie wird veranstaltet vom Friedensforum u.a.m Wir werden uns ab ca. 18:30 Uhr an dieser Demonstration beteiligen.

Bethlehem Academy of Music

Musik verbindet – Spenden helfen

Seit Oktober letzten Jahres wird großes Leid über die Menschen im Heiligen Land gebracht – Hass und Gewalt regieren die Region, es herrscht Krieg. Dabei gilt unsere Trauer jedem Opfer, gleich ob Israeli oder Palästinenser.

Der Fokus des Krieges liegt im Gazastreifen, jedoch sind massive Auswirkungen auch im Westjordanland zu spüren. Die allgemeine Lage dort ist äußerst angespannt, Bewegungseinschränkungen, Repressalien und Gewalt durch die Siedler nehmen extrem zu, die wirtschaftliche Situation ist desaströs.

Das hauptsächliche Einkommen wurde in der Westbank aus dem Tourismus generiert, der nun total zusammengebrochen ist, mehr als 70 Prozent der Bevölkerung lebte davon.

Ca. 130.000 Arbeiter, die vor dem Krieg die Möglichkeit hatten, in Israel einer Arbeit nachzugehen, sind nun ohne Arbeit. Die Autonomiebehörde ist nicht mehr in der Lage, Gehälter an ihre Beschäftigten zu zahlen. In der Summe ist die Arbeitslosigkeit rasant nach oben geschnellt, Armut macht sich breit.

Verheerende Auswirkungen spüren daher auch die Bildungseinrichtungen, was uns große Sorgen bereitet: Wenn es ums Überleben geht, sparen die Menschen an Bildung. Eltern sind nicht mehr in der Lage, Studiengebühren für ihre Kinder zu entrichten. Wir möchten mit unserem Partner in Bethlehem Kinder in Ihren Begabungen fördern und gezielt unterstützen, in der zunehmend schwierigen Lage in der Region Bethlehem die Traumatisierungen, Gewalterfahrungen und wirtschaftlichen Bedrohungen aufzufangen.


Bethlehem Academy of Music Icons of Instruments

Wir möchten daher dieses Projekt gezielt unterstützen und benötigen dafür Ihre Hilfe:

Im Namen der Musikschule und vor allem der Kinder sowie der Lehrerinnen und Lehrer möchten wir Ihnen die Möglichkeit einer regelmäßigen Spende oder auch eine Patenschaft ans Herz legen.

Hier finden Sie alle Details im Spendenaufruf als PDF

Unsere Kontonummer finden Sie auch im Fuß dieser Internetseite.

Die Vision der BAM

Unser Ziel ist es, das kulturelle Leben und die Präsenz einer reifen und verlässlichen Generation von Jugendlichen zu stärken, indem wir eine reichhaltige musikalische Bildung und Kultur durch regelmäßiges und professionelles Musiktraining, Unterricht und gesellschaftliches Engagement aufbauen. Die Akademie hat sich die folgenden Ziele gesetzt: Musikalische Ausbildung für alle Musikliebhaber in Bethlehem und ganz Palästina in allen Bereichen der Musik, einschließlich des Lesens von Noten, des Schreibens und der Instrumentalaufführung nach Wahl des Schülers, der Musikliteratur und -geschichte sowie der Prinzipien von Harmonie und Kontrapunkt. Der Unterricht erstreckt sich von der Grundschule bis zur Sekundarstufe.

Die Zukunftspläne der Akademie erstrecken sich auf den professionellen Musikunterricht nach der Sekundarstufe in Zusammenarbeit mit anderen höheren Bildungseinrichtungen. Die Bethlehem Academy of Music ist das Ergebnis des Wunsches und der Treue einer Gruppe von Musiklehrern und -liebhabern in der Region Bethlehem, die die Initiative ergriffen haben, eine nichtstaatliche und gemeinnützige Organisation zu gründen, um den Menschen in Bezug auf Musik und Kultur auf zwei Ebenen zu dienen: orientalische und westliche Musik, sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene. Die Akademie wollte den Grundstein für eine Musikkultur für die nächsten Generationen legen und gleichzeitig Bethlehem als modernes Symbol Palästinas wiederherstellen und es der Welt mit einer internationalen Musikkultur präsentieren. Aus diesem Grund wurde im September 1996 die Bethlehem Academy of Music (BAM) gegründet.

MENSCHENKETTE für FRIEDEN

Wir haben ein großes Bündnis geschlossen und stehen für den Frieden ein.
Es war zufällig der 07.07.2024 geworden, also genau 9 Monate nach dem schrecklichen Terrorangriff durch Hamas und anderer Terrorgruppen.

Eine Bildergalerie über den gelungenen Tag ist hier zu finden

Manfred Kock zum EHRENVORSITZENDEN ernannt

Für die Verdienste um die Städtepartnerschaft geehrt

In der Mitgliederversammlung des Städtepartnerschaftsvereins Köln-Bethlehem wurde im März 2024 der EKD-Präses i.R. MANFRED KOCK (87) für seine nachhaltige Tätigkeit im Verein geehrt. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Oberbürgermeister Norbert Burger, auf den die Städtepartnerschaft Köln-Bethlehem zurückgeht, hatte Manfred Kock kurz vor seinem Tod 2012 gebeten, seine Nachfolge als Vereinsvorsitzender zu übernehmen. In seine Amtszeit fallen viele Veranstaltungen, so wie das „Bethlehem Festival“ 2014 mit hochkarätigen Akteuren aus der Kölner Stadtgesellschaft und aus Bethlehem. Auch die Feier des 20jährigen Vereinsjubiläums 2016 hat er maßgeblich mitgestaltet. Die wichtigen vom Verein organisierten Reisen in die palästinensische Partnerstadt hatten immer nachhaltige Wirkung. Den Vorsitz übte er bis 2016 aus, doch sein Wirken für die Verständigung in Köln über und mit Bethlehem ist uns nach wie vor ein großes Vorbild und wir sind froh, Manfred Kock mit seiner Frau Gisela immer wieder beim Köln-Bethlehem-Treff und anderen Veranstaltungen zu erleben.

Weihnachten 2023

Virtuelle Weihnachts-Solidaritätskampagne „Hoffnung aus Bethlehem: Frieden für Palästina“,
Dar al-Kalima Universität

Die virtuelle Kampagne wurde im Rahmen eines Seminars gestartet, das von Pfarrer Prof. Mitri Raheb, dem Gründer und Präsidenten der Dar al-Kalima Universität, eröffnet wurde, in dem er sagte: „Als erste und einzige Universität in Palästina mit dem Schwerpunkt Kunst, Kultur und Design haben wir dieses Jahr beschlossen, eine besondere virtuelle Kampagne „Hoffnung aus Bethlehem: Frieden für Palästina“. Die Dar al-Kalima Universität befindet sich in Bethlehem, also im Westjordanland, aber sie ist die einzige Universität im Westjordanland mit einem Satellitenprogramm in Gaza. Wir haben Mitarbeiter, Lehrer und Studenten in Gaza. Einige von ihnen haben wir bei den israelischen Luftangriffen verloren, andere wurden vertrieben, von wieder anderen wissen wir nicht, ob sie noch am Leben sind oder nicht.

Während sich die Menschen weltweit auf Weihnachten vorbereiten, denken sie an Bethlehem. Wegen des Krieges in Gaza und als Zeichen der Trauer über die Tausenden von ermordeten Zivilisten haben die Kirchen im Heiligen Land beschlossen, alle Weihnachtsfeiern abzusagen.

 Doch die Weihnachtsgeschichte ist eine palästinensische Geschichte schlechthin. Sie handelt von einer Familie aus Nazareth, die vom Römischen Reich gezwungen wurde, aus dem Norden Palästinas, also aus Nazareth, in den Süden, also nach Bethlehem, umzusiedeln. Jesus wurde als Sohn einer vertriebenen Familie geboren. In der Herberge gab es keinen Platz für ihn, also wurde er in einer Krippe geboren. Die Situation in Palästina unter der römischen Besatzung war alles andere als einfach. König Herodes ordnete sogar an, alle Kinder in der Gegend von Bethlehem zu massakrieren. Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen wurden innerhalb von fünf Wochen über 8000 Kinder ermordet. Das Weinen, das heute in Gaza zu hören ist, ähnelt sehr dem Weinen, das vor 2000 Jahren in Bethlehem zu hören war.

Doch wir sind nicht hier in Gaza, um zu weinen, sondern um erstklassige Musik zu hören. Auch das ist Teil der Weihnachtsgeschichte. Denken Sie daran, dass in jener Nacht ein Chor von Engeln sang. Gloria in excelsis deo. Dies war ein Hymnus des Widerstands. Der Ruhm gebührt allein Gott, nicht dem Imperium. Mit all seinen militärischen, wirtschaftlichen und geheimdienstlichen Fähigkeiten.

Der Friede auf Erden war auch ein Statement des Widerstands, er war eine Kritik an der sogenannten pax romana des Römischen Reiches. Das römische Verständnis von Frieden basierte auf militärischer Unterdrückung und Entmenschlichung von Menschen, die nicht römisch waren.

Der Frieden, den die Engel verkündeten, basierte auf Gerechtigkeit, Menschenwürde und Gleichheit.

Das Kind von Bethlehem, das militärische Unterdrückung, Vertreibung und sicher auch Traumatisierung erlebte, wuchs auf und predigte: Selig sind die Friedensstifter, nicht die Friedensredner. Er verkündete den Gefangenen die Freiheit und den Geknechteten die Gerechtigkeit.

Unsere heutigen Musiker werden diese Tradition fortsetzen, die die Engel vor zweitausend Jahren begonnen haben. Sie werden singen und eine Kultur des Lebens verkünden angesichts dieser Kultur des Todes. Sie werden den Menschen in Gaza die Botschaft übermitteln, dass sie nicht vergessen sind, dass die Menschlichkeit sie nicht im Stich lässt, dass sie ein Leben in Würde und nicht den Tod verdienen, Freiheit und nicht Nakba, Gleichheit und nicht Entmenschlichung“.

Zum Abschluss seiner Rede dankte Mitri Raheb allen, die sich mit dem palästinensischen Volk aus allen Ländern der Welt solidarisiert haben, und rief zu einem dauerhaften Waffenstillstand und einem gerechten Frieden auf.

Mitri Raheb, Bethlehem im Dezember 2023


Mahmoud Darwish

Denk an den Anderen

Wenn du dein Frühstück bereitest, denk an den Andern
und vergiss nicht das Futter der Tauben.
Wenn du in deine Kriege ziehst, denk an den Andern
und vergiss nicht jene, die Frieden fordern.
Wenn du deine Wasserrechnung begleichst, denk an die Andern,
die ihr Wasser aus den Wolken saugen müssen.
Wenn du zu deinem Hause zurückkehrst, deinem Hause, denk an den
Andern und vergiss nicht das Volk in den Zelten.
Wenn du schlafen willst und die Sterne zählst, denk an den Andern,
der hat keinen Raum zum Schlafen.
Wenn du dich mit Wortspielen befreist, denk an den Andern
und denk an jene, die die Freiheit der Rede verloren.
Wenn du an die Anderen in der Ferne denkst, denke an dich,
und sage: wäre ich doch eine Kerze im Dunkeln.

Übersetzer: Hakam Abd al-Hadi (2004)

Combatants for Peace

Kurzfristig ergab sich die Möglichkeit, von zwei Vertretern, einem Palästinenser und ein Israeli, zu einem Vortrag und Gespräch:

Die Combatants for Peace sind eine Gruppe von Palästinensern und Israelis, die sich „aktiv an dem Kreislauf der Gewalt in unserer Region beteiligt haben: Israelische Soldaten, die in der IDF dienen, und Palästinenser, die als Kämpfer für die Befreiung ihres Landes, Palästina, von der israelischen Besatzung kämpfen. Wir – im Dienste unserer Völker, mit erhobenen Waffen, die wir aufeinander richteten und uns nur durch die Visiere der Waffen sahen – haben Combatants for Peace auf der Grundlage der Prinzipien der Gewaltlosigkeit gegründet.“

Rotem (Israeli) und Osama (Palästinenser)

sind nun gemeinsam auf einer Tour in Schulen und bei interessierten Kreisen und erzählen ihre Geschichte, stimmen mit ihrem Partner von der anderen Seite darin überein, dass die militärische Besatzung beendet werden muss und eröffnen Perspektiven zum Teilen des Landes.  Besonders in der aktuellen Situation finden sie hierzulande ein dankbares, inspiriertes Publikum.

Wir freuen uns sehr, dass sie einen Abend in Köln einschieben, um uns von ihrem Weg zu erzählen:

Mittwoch, 08.11.2023 um 19:00 Uhr in der
Kartause, Kartäusergasse 7, 50678 Köln

Mit der U-Bahn via (H) Severinstraße oder (H) Ulrepforte und 5-7 min Fußweg zu erreichen. 

Wir nehmen keinen Eintritt, aber reichliche Spenden entgegen.

Erklärung des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem zum jüngsten Gaza-Krieg

Der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem ist erschüttert von der Brutalität und Menschenverachtung des Angriffs der Hamas auf Israel am 7.10.2023. Eindeutig verurteilen wir diesen Anschlag auf unschuldige Zivilisten. Wir drücken unser tiefes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen aller Opfer dieses vierten Gaza-Krieges aus.

Dieser Angriff geht in unzulässiger Weise deutlich über das Selbstverteidigungsrecht der Menschen im Gaza-Streifen hinaus. Er schadet den legitimen politischen Interessen der Palästinenserinnen und Palästinenser, die völkerrechtswidrige Besatzung, die Ungleichbehandlung und die Siedlungspolitik Israels zu überwinden. 

Wir verteidigen Israels Staatlichkeit auf der Basis des Beschlusses der UNO-Vollversammlung 1947 sowie den Grenzen von 1967. Gleichzeitig unterstützen wir die Forderung der UNO, der USA, der EU und Deutschlands nach Schaffung eines lebensfähigen Palästinensischen Staates, wie sie jüngst von Präsident Joe Biden bekräftigt worden ist.  

Wir erwarten von der Hamas, dass sie alle militärischen Aktionen einstellt. Von der israelischen Regierung erwarten wir, dass die Vierte Genfer Konvention von 1949 eingehalten und keine kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen erfolgt. Sie würde die dortige ohnehin katastrophale Situation extrem verschärfen und Israel den Vorwurf des Genozids einbringen.

Wir sorgen uns um das Westjordanland, in der sich die Bevölkerung durch das Töten und Verwunden von Zivilisten, Abriegelung von Ortschaften, Razzien und einer stark zunehmenden Gewalt durch bewaffnete Siedler einer kollektiven Bestrafung ausgesetzt sieht. Nachrichten aus der Region unserer Partnerstadt unterstreichen das. Wir befürchten, dass diese Gewalt zu neuen schwerwiegenden Unruhen führen wird. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Konflikt nicht mit Gewalt gelöst werden kann. Nur eine politische Lösung birgt die Chance eines dauerhaften Friedens in sich. 

Wir sind überzeugt davon, dass nur eine für beide Seiten gerechte Lösung des Konflikts Israels Existenz und seine Sicherheit auf Dauer gewährleisten kann. 

Wir halten es für absolut notwendig, dass die Finanzierung ziviler, humanitärer und partnerschaftlicher Organisationen in Palästina nicht reduziert, sondern erhöht wird, um den Ausbau und die Festigung sozialer, friedensstiftender und demokratischer Strukturen zu verstetigen.

Wir werden als Städtepartnerschaftsverein Köln – Bethlehem weiterhin engagiert unseren satzungsgemäßen, humanistischen Auftrag erfüllen, die Stadt Köln in ihrer Partnerschaft mit der Stadt Bethlehem zu unterstützen und Wege der Begegnung zwischen den Menschen zu ebnen. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.

Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es Israel nicht gut gehen kann, wenn es Palästina nicht gut geht, und es Palästina nicht gut gehen kann, wenn es Israel nicht gut geht. Darin liegt der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden. 

Dr. Albrecht Schröter, Vorsitzender

im Namen des Vorstandes des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem

Köln, 17.10.2023

Palästina-Filmtage – jetzt nicht!

Die lang geplanten und gut vorbereiteten Palästina-Filmtage Köln 2023 sollten einen bunten Querschnitt von Filmen aus und über Palästina zeigen. Durch die am 07. Oktober 2023 begonnen erschreckenden Gewaltexzesse, die wir (Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem, Cafe Palestine Colonia und Filmhaus Kino Gesellschaft Köln) ablehnen und verurteilen, ist eine unerträgliche Situation und Stimmung auch für uns entstanden. Aus Respekt vor allen Betroffenen der Gewalt in der Region werden wir das Filmprogramm verschieben. Mit einem angepassten Programm hoffen wir dann der Situation gerecht zu werden. In der Hoffnung auf den allerseits guten Willen zur friedlichen Lösung haben wir die Filmtage auf den 13. – 17. Januar 2024 vertagt.

Wir wünschen uns für unsere Partnerstadt, für die Menschen in und um Bethlehem, dass sie in diesem von Menschen gemachten unmenschlichen Konflikt ihr Leid überstehen und Gerechtigkeit erfahren, sowie dass sie unter dem Schutz der universalen Menschenrechte leben können.

ALPTRAUM in Bethlehem

ein Spendenaufruf

Aus einem persönlichen Bericht erfuhren wir vor Kurzem, wie eine uns bekannte Familie in einem Bethlehemer Flüchtlingslager in der Nacht von einem Trupp Soldaten heimgesucht wurde, die das Haus für über zwei Stunde belagerten und die Familie in Angst und Schrecken versetzten. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, lediglich die Haustüre war völlig unbrauchbar geworden.

Niemand kam zu Schaden‘ betrifft aber nur die körperliche Unversehrtheit, nicht jedoch die seelische Verfassung, besonders die Kinder verlieren hier ihr Urvertrauen in den Schutz von Heim und Familie. Solche Überfälle durch israelische Besatzungskräfte kommen leider sehr häufig und vor allem überraschend mal hier, mal dort vor. Nahezu jede Familie hat damit Erfahrung gemacht.

Genau hier möchten wir eingreifen und helfen, um diese menschliche Katastrophe zu lindern.

Es gibt Organisationen, die versuchen die Menschen aufzufangen, damit sie mit diesem Alptraum fertig zu werden. Eine Institution davon kennen wir und wollen wir aktuell unterstützen:

Wir möchten Ihnen die psychische Gesundheit der Kinder ans Herz legen und bitten um Ihre wohlwollende Spende auf unser Konto       IBAN:  DE75 3705 0198 0012 7220 70
unter dem Stichwort  Wings of Hope 2023

Die Spendeneingänge gehen zu 100% ohne jegliche Abzüge an die Institution in Bethlehem.

Für Spenden bis 300,- € reicht ihr Kontoauszug als steuerlicher Nachweis, für darüber hinaus gehende Spenden erhalten sie eine Spendenbescheinigung, wenn Sie mit der Überweisung ihren Namen und ihre vollständige Adresse angeben.

Hier der vollständige Spendenaufruf (als pdf) mit der Projektbeschreibung:

Das andere Bethlehem – Die Welt der Flüchtlingslager

Die meisten Menschen verbinden mit Kölns Partnerstadt Bethlehem den biblischen Geburtsort Jesu und heute eine arabisch geprägte Altstadt. Wer das sog. Heilige Land intensiver kennenlernen will, wird auf einen Besuch dieser anziehenden Stadt und der Geburtskirche nicht verzichten wollen. Aber es gibt noch ein anderes, kaum bekanntes Bethlehem. Und das wird von Touristen in der Regel nicht wahrgenommen: Es besteht aus den drei Flüchtlingslagern Deheisheh, Al Aida und Al Azzeh/Beit Jibrin. In letzter Zeit traten sie häufiger in den Blick der Öffentlichkeit, wenn in unseren Medien über Razzien der israelischen Armee berichtet wird, bei denen auch Kinder und Jugendliche inhaftiert werden.

Wie erleben die Bewohner ihren Alltag? Welche Ängste und Hoffnungen haben sie? Davon erzählt Mohammed Fararje, dessen Familie seit 1948 im Deheisheh Camp lebt – immer noch irgendwie am Rande, auch wenn das ursprünglich außerhalb gelegene Camp heute inmitten des stark gewachsenen Bethlehems liegt. Der israelische politische Wirtschaftswissenschaftler und Journalist Dr. Shir Hever berichtet in seinem Vortrag, wie es zu diesen Lagern kam, wie ihr Status heute ist und welches Schicksal sie künftig ereilen könnte.

Vortrag und Gespräch – Donnerstag, 11.05.2023, 19:00 Uhr
Pfarrsaal an St. Maternus, Alteburger Str. 74, 50678 Köln

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