Combatants for Peace

Kurzfristig ergab sich die Möglichkeit, von zwei Vertretern, einem Palästinenser und ein Israeli, zu einem Vortrag und Gespräch:

Die Combatants for Peace sind eine Gruppe von Palästinensern und Israelis, die sich „aktiv an dem Kreislauf der Gewalt in unserer Region beteiligt haben: Israelische Soldaten, die in der IDF dienen, und Palästinenser, die als Kämpfer für die Befreiung ihres Landes, Palästina, von der israelischen Besatzung kämpfen. Wir – im Dienste unserer Völker, mit erhobenen Waffen, die wir aufeinander richteten und uns nur durch die Visiere der Waffen sahen – haben Combatants for Peace auf der Grundlage der Prinzipien der Gewaltlosigkeit gegründet.“

Rotem (Israeli) und Osama (Palästinenser)

sind nun gemeinsam auf einer Tour in Schulen und bei interessierten Kreisen und erzählen ihre Geschichte, stimmen mit ihrem Partner von der anderen Seite darin überein, dass die militärische Besatzung beendet werden muss und eröffnen Perspektiven zum Teilen des Landes.  Besonders in der aktuellen Situation finden sie hierzulande ein dankbares, inspiriertes Publikum.

Wir freuen uns sehr, dass sie einen Abend in Köln einschieben, um uns von ihrem Weg zu erzählen:

Mittwoch, 08.11.2023 um 19:00 Uhr in der
Kartause, Kartäusergasse 7, 50678 Köln

Mit der U-Bahn via (H) Severinstraße oder (H) Ulrepforte und 5-7 min Fußweg zu erreichen. 

Wir nehmen keinen Eintritt, aber reichliche Spenden entgegen.

Erklärung des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem zum jüngsten Gaza-Krieg

Der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem ist erschüttert von der Brutalität und Menschenverachtung des Angriffs der Hamas auf Israel am 7.10.2023. Eindeutig verurteilen wir diesen Anschlag auf unschuldige Zivilisten. Wir drücken unser tiefes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen aller Opfer dieses vierten Gaza-Krieges aus.

Dieser Angriff geht in unzulässiger Weise deutlich über das Selbstverteidigungsrecht der Menschen im Gaza-Streifen hinaus. Er schadet den legitimen politischen Interessen der Palästinenserinnen und Palästinenser, die völkerrechtswidrige Besatzung, die Ungleichbehandlung und die Siedlungspolitik Israels zu überwinden. 

Wir verteidigen Israels Staatlichkeit auf der Basis des Beschlusses der UNO-Vollversammlung 1947 sowie den Grenzen von 1967. Gleichzeitig unterstützen wir die Forderung der UNO, der USA, der EU und Deutschlands nach Schaffung eines lebensfähigen Palästinensischen Staates, wie sie jüngst von Präsident Joe Biden bekräftigt worden ist.  

Wir erwarten von der Hamas, dass sie alle militärischen Aktionen einstellt. Von der israelischen Regierung erwarten wir, dass die Vierte Genfer Konvention von 1949 eingehalten und keine kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen erfolgt. Sie würde die dortige ohnehin katastrophale Situation extrem verschärfen und Israel den Vorwurf des Genozids einbringen.

Wir sorgen uns um das Westjordanland, in der sich die Bevölkerung durch das Töten und Verwunden von Zivilisten, Abriegelung von Ortschaften, Razzien und einer stark zunehmenden Gewalt durch bewaffnete Siedler einer kollektiven Bestrafung ausgesetzt sieht. Nachrichten aus der Region unserer Partnerstadt unterstreichen das. Wir befürchten, dass diese Gewalt zu neuen schwerwiegenden Unruhen führen wird. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Konflikt nicht mit Gewalt gelöst werden kann. Nur eine politische Lösung birgt die Chance eines dauerhaften Friedens in sich. 

Wir sind überzeugt davon, dass nur eine für beide Seiten gerechte Lösung des Konflikts Israels Existenz und seine Sicherheit auf Dauer gewährleisten kann. 

Wir halten es für absolut notwendig, dass die Finanzierung ziviler, humanitärer und partnerschaftlicher Organisationen in Palästina nicht reduziert, sondern erhöht wird, um den Ausbau und die Festigung sozialer, friedensstiftender und demokratischer Strukturen zu verstetigen.

Wir werden als Städtepartnerschaftsverein Köln – Bethlehem weiterhin engagiert unseren satzungsgemäßen, humanistischen Auftrag erfüllen, die Stadt Köln in ihrer Partnerschaft mit der Stadt Bethlehem zu unterstützen und Wege der Begegnung zwischen den Menschen zu ebnen. Wir sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.

Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass es Israel nicht gut gehen kann, wenn es Palästina nicht gut geht, und es Palästina nicht gut gehen kann, wenn es Israel nicht gut geht. Darin liegt der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden. 

Dr. Albrecht Schröter, Vorsitzender

im Namen des Vorstandes des Städtepartnerschaftsvereins Köln – Bethlehem

Köln, 17.10.2023

Palästina-Filmtage – jetzt nicht!

Die lang geplanten und gut vorbereiteten Palästina-Filmtage Köln 2023 sollten einen bunten Querschnitt von Filmen aus und über Palästina zeigen. Durch die am 07. Oktober 2023 begonnen erschreckenden Gewaltexzesse, die wir (Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem, Cafe Palestine Colonia und Filmhaus Kino Gesellschaft Köln) ablehnen und verurteilen, ist eine unerträgliche Situation und Stimmung auch für uns entstanden. Aus Respekt vor allen Betroffenen der Gewalt in der Region werden wir das Filmprogramm verschieben. Mit einem angepassten Programm hoffen wir dann der Situation gerecht zu werden. In der Hoffnung auf den allerseits guten Willen zur friedlichen Lösung haben wir die Filmtage auf den 13. – 17. Januar 2024 vertagt.

Wir wünschen uns für unsere Partnerstadt, für die Menschen in und um Bethlehem, dass sie in diesem von Menschen gemachten unmenschlichen Konflikt ihr Leid überstehen und Gerechtigkeit erfahren, sowie dass sie unter dem Schutz der universalen Menschenrechte leben können.

ALPTRAUM in Bethlehem

ein Spendenaufruf

Aus einem persönlichen Bericht erfuhren wir vor Kurzem, wie eine uns bekannte Familie in einem Bethlehemer Flüchtlingslager in der Nacht von einem Trupp Soldaten heimgesucht wurde, die das Haus für über zwei Stunde belagerten und die Familie in Angst und Schrecken versetzten. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, lediglich die Haustüre war völlig unbrauchbar geworden.

Niemand kam zu Schaden‘ betrifft aber nur die körperliche Unversehrtheit, nicht jedoch die seelische Verfassung, besonders die Kinder verlieren hier ihr Urvertrauen in den Schutz von Heim und Familie. Solche Überfälle durch israelische Besatzungskräfte kommen leider sehr häufig und vor allem überraschend mal hier, mal dort vor. Nahezu jede Familie hat damit Erfahrung gemacht.

Genau hier möchten wir eingreifen und helfen, um diese menschliche Katastrophe zu lindern.

Es gibt Organisationen, die versuchen die Menschen aufzufangen, damit sie mit diesem Alptraum fertig zu werden. Eine Institution davon kennen wir und wollen wir aktuell unterstützen:

Wir möchten Ihnen die psychische Gesundheit der Kinder ans Herz legen und bitten um Ihre wohlwollende Spende auf unser Konto       IBAN:  DE75 3705 0198 0012 7220 70
unter dem Stichwort  Wings of Hope 2023

Die Spendeneingänge gehen zu 100% ohne jegliche Abzüge an die Institution in Bethlehem.

Für Spenden bis 300,- € reicht ihr Kontoauszug als steuerlicher Nachweis, für darüber hinaus gehende Spenden erhalten sie eine Spendenbescheinigung, wenn Sie mit der Überweisung ihren Namen und ihre vollständige Adresse angeben.

Hier der vollständige Spendenaufruf (als pdf) mit der Projektbeschreibung:

Das andere Bethlehem – Die Welt der Flüchtlingslager

Die meisten Menschen verbinden mit Kölns Partnerstadt Bethlehem den biblischen Geburtsort Jesu und heute eine arabisch geprägte Altstadt. Wer das sog. Heilige Land intensiver kennenlernen will, wird auf einen Besuch dieser anziehenden Stadt und der Geburtskirche nicht verzichten wollen. Aber es gibt noch ein anderes, kaum bekanntes Bethlehem. Und das wird von Touristen in der Regel nicht wahrgenommen: Es besteht aus den drei Flüchtlingslagern Deheisheh, Al Aida und Al Azzeh/Beit Jibrin. In letzter Zeit traten sie häufiger in den Blick der Öffentlichkeit, wenn in unseren Medien über Razzien der israelischen Armee berichtet wird, bei denen auch Kinder und Jugendliche inhaftiert werden.

Wie erleben die Bewohner ihren Alltag? Welche Ängste und Hoffnungen haben sie? Davon erzählt Mohammed Fararje, dessen Familie seit 1948 im Deheisheh Camp lebt – immer noch irgendwie am Rande, auch wenn das ursprünglich außerhalb gelegene Camp heute inmitten des stark gewachsenen Bethlehems liegt. Der israelische politische Wirtschaftswissenschaftler und Journalist Dr. Shir Hever berichtet in seinem Vortrag, wie es zu diesen Lagern kam, wie ihr Status heute ist und welches Schicksal sie künftig ereilen könnte.

Vortrag und Gespräch – Donnerstag, 11.05.2023, 19:00 Uhr
Pfarrsaal an St. Maternus, Alteburger Str. 74, 50678 Köln

WELTKULTURERBE THOUB

Palästinensische Identität – gestern und heute

Vor Jahrhunderten begannen palästinensische Frauen, ihre Geschichten mit Nadel und Faden zu zeichnen. Sie verzierten ihre Kleider mit bunt gestickten Symbolen, die ihre Geschichte, ihre Zeit und ihren Ort widerspiegelten. Diese Kleidungsstücke dokumentieren und definieren die palästinensische Identität dieser Frauen. Auch nach den aufeinanderfolgenden Katastrophen, die das Land heimsuchten, blieben die bestickten Kleider ein Zeugnis für die Anwesenheit dieser Frauen und erzählen die Geschichte der Zeit, in der sie lebten. Deshalb sind diese bestickten Thoubs mehr als nur Kleider, die von palästinensischen Frauen bei gesellschaftlichen Anlässen getragen werden, sie spiegeln vielmehr die Identität ihres Heimatlandes wieder und dienen dem Schutz des kulturellen Erbes ihrer Trägerinnen.

Im Jahr 2021 wurde die palästinensische Stickerei (Tatreez) in die Liste des immateriellen WELTKULTURERBE der UNESCO aufgenommen. Nicht nur wegen der Schönheit dieser Technik und der meisterhaft gestickten Farben und Muster, sondern vor allem, weil die palästinensische Stickereikunst persönliche und historische Geschichten enthält.

Eine Ausstellung vom Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem
und dem CAFÉ PALESTINE COLONIA

NENNE IHRE NAMEN – SAY THEIR NAMES

Das Jahr 2022 war für die Bewohner der Westbank – nein, halt: für die palästinensischen Bewohner der Westbank – das tödlichste Jahr seit 1967. Durch Soldaten und Polizisten der israelischen Besatzer und vermehrt auch durch die radikalen Siedler kamen mehr Menschen um, als je zuvor.

Alleine 47 Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren.
Nirit Sommerfeld hat sie in einem beeindruckenden Kurzfilm dokumentiert.

Weihnachten aus Bethlehem

Auch dieses Jahr möchten wir die Behindertenwerkstatt Ma’an lil Hayat in Bethlehem unterstützen, indem wir deren Produkte aus gefilzter Schafswolle verkaufen.

Da auf dem Weihnachtsmarkt dieses Jahr kein Platz für uns frei war, sind wir in Ehrenfeld in das Schaufenster gezogen.

Hier möchten wir Sie einladen, die kleinen Waren als wohltätige Weihnachtsgeschenke oder Adventspräsente zu erwerben.

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