Fussball, Flüchtlinge, Freundschaft

FUSSBALL = FREUNDE & FREUDINNEN

das kennen wir hier und jede Woche neu in Nachrichten und Sprotschau gibt es neue Ergebnisse.

Ein tolles Ergebnis ist eine Aktion von verschiedenen Akteuren im Libanon: Mit einem Fussballturnier für Kinder und Jugendliche werden Einheimische Libanesen, Flüchtlinge aus Syrien und Flüchtlinge (meist Palästinenser) aus den schon 70 Jahre währenden Lagern im Land zusammengebracht. Sie lernen einander kennen, sie lernen Abneigungen und Ängste abzubauen.

Dies wurde von zwei Filmemachern der Deutschen Welle (DW) in einem Film begleitet und dokumentiert. In „Beirut Parc – Kinder zwischen Flucht und Fußball „, ausgehend vom Soccer Camp 2016 des Goethe-Instituts, erleben wir den Weg aus dem Zelt im Lager, aus der „Bruchbude“ in Schatila, das erste mal auf den Fussballplatz und erfahren nebenbei von den Kindern, was sie erlebten und was ihre Träume sind.

Hier können sie diesen Film anschauen, nehmen Sie sich 50 Minuten Zeit:

BEIRUT PARC (DW) auf Youtube

Ein Konflikt – Zwei Perspektiven

Seminar-Angebot 08.-10.03.2019

Nach teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen im britischen Mandatsgebiet Palästina und einer verstärkten jüdischen Einwanderungen in Folge der Shoah und des Zweiten Weltkrieges stimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 29. November 1947 mit Zweidrittelmehrheit dem UN-Teilungsplan für Palästina zu, der das Gebiet in einen jüdischen und einen arabischen Staat aufteilte.
Während die jüdische Seite dem Plan zustimmte, lehnte ihn die arabische Seite ab. Unmittelbar nach Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948 erklärten ihm die arabischen Nachbarländer Ägypten, Saudi- Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien den Krieg. Die Folgen dieses Krieges, der Kampf Israels um sein Existenzrecht und der Kampf der Palästinenser um nationale Selbstbestimmung prägen seit dem die Politik
und den Alltag in der Region. Was für die israelische Seite die Staatsgründung und die Erfüllung eines Traums ist, ist für die palästinensische Seite bis heute die „nakba“ (Katastrophe).

1967, im Sechs-Tage-Krieg, begegnete Israel einem koordinierten militärischen Angriff aus den benachbarten arabischen Staaten präventiv. Es nahm dabei den Gaza-Streifen, die Golanhöhen sowie Ost-Jerusalem und das Westjordanland ein. Ost-Jerusalem und die Golan-Höhen wurden später annektiert. Aus dem Gaza-Streifen zog sich Israel 2005 einseitig zurück. Allerdings waren schon da die Friedenshoffnungen, die sich mit dem Oslo-Prozess verbanden, längst verflogen. Derzeit ist eine friedliche Zwei-Staaten-Lösung in weite Ferne gerückt. Es ist kennzeichnend für den Nahost-Konflikt, dass sich zwei in sich schlüssige Narrative gegenüberstehen. In diesem Wochenendseminar wollen wir uns schwerpunktmäßig mit der palästinensischen Sichtweise beschäftigen, aber auch fragen, was das Wissen um beide Narrative für unseren Umgang mit dem Konflikt bedeutet.

Programm hier herunterladen

ANMELDUNG direkt bei der Seminarleiterin Petra Schöning.
(nur wenig Plätze noch frei) Kontakt über:
petra-/punkt/-schoening-(at)-allhumanbeings-/punkt/-eu

Großer Erlös am Dom für Bethlehem

Auf dem Roncalliplatz am Dom nutzte unser Verein in den ersten 11 und letzten 7 Tagen des Weihnachtsmarktes einen Stand, um über seine Arbeit zu informieren. Dabei wurde die Behindertenwerkstatt Ma’an lil-Hayat aus Bethlehem vorgestellt und deren vielfältige Produkte aus gefilzter Schafswolle verkauft. Die Krippen und Figuren fanden so großes Interesse, dass in Bethlehem nachgeordert werden musste. Damit konnten wir die segensreiche Arbeit dieser Einrichtung in Bethlehem dieses Jahr mit beachtlichen 1.473 Euro unterstützen. Über die Arbeit bei Ma’an lil-Hayat berichtet ein eigens übersetztes Faltblatt und die vielen ehrenamtlichenBetreuer am Stand erzählten begeistert von Bethlehem und Palästina.

Zu Europa sagen wir: Vermischt Kritik an Israel nicht mit Antisemitismus

20. November 2018

Im Kontext ihres EU-Ratsvorsitzes wird die österreichische Regierung am 21. November eine hochrangig besetzte Konferenz unter dem Titel „Europa jenseits von Antisemitismus und Antizionismus – Sicherung jüdischen Lebens in Europa“ abhalten.

Wir unterstützen voll und ganz den kompromisslosen Kampf der EU gegen Antisemitismus. Das Erstarken des Antisemitismus erfüllt uns mit Sorge. Aus der Geschichte wissen wir, dass es oft Vorbote von Katastrophen für die gesamte Menschheit war. Das Erstarken des Antisemitismus ist eine reelle Gefahr und sollte der gegenwärtigen europäischen Politik ernsthaft zu denken geben. 

Die EU steht aber auch für Menschenrechte ein und muss diese genauso energisch schützen wie sie den Antisemitismus bekämpft. Die Bekämpfung des Antisemitismus sollte nicht dafür instrumentalisiert werden, legitime Kritik an der israelischen Besatzung und an schweren Verletzungen palästinensischer Menschenrechte zu unterdrücken.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hätte auf der Konferenz in Österreich sprechen sollen, bis er seine Reise absagte, um seine Regierung zu stabilisieren. Er hat hart daran gearbeitet, Kritik am israelischen Staat mit Antisemitismus zu einem zu vermischen.

Zu unserer tiefen Besorgnis sehen wir diese Vermischung auch in der offiziellen Ankündigung der Konferenz durch die österreichische Regierung. Dort heißt es: „Antisemitismus findet seinen Ausdruck sehr oft in übertriebener und unverhältnismäßiger Kritik am Staat Israel.“

Diese Worte geben die Antisemitismusdefinition der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken (IHRA) wieder. Mehrere Beispiele für zeitgenössischen Antisemitismus, die sich der Definition anschließen, beziehen sich auf harsche Kritik an Israel. Im Ergebnis kann die Definition gefährlich instrumentalisiert werden, um Israel Immunität gegen Kritik an schwerwiegenden und verbreiteten Menschen- und Völkerrechtsverletzungen zu verschaffen – Kritik, die für legitim erachtet wird, wenn sie sich gegen andere Länder richtet. Das schreckt jedwede Kritik an Israel ab.

Die Ankündigung setzt außerdem Antizionismus mit Antisemitismus gleich. Wie allen modernen jüdischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts widersetzten sich jedoch auch dem Zionismus viele Jüdinnen und Juden heftig, ebenso wie nicht-Juden, die nicht antisemitisch waren. Zahlreiche Opfer des Holocaust waren gegen den Zionismus. Es ist unsinnig und unangemessen, Antizionismus automatisch mit Antisemitismus gleichzusetzen.

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass der Staat Israel seit über 50 Jahren eine Besatzungsmacht ist. Millionen von Palästinenserinnen und Palästinensern unter Besatzung entbehren ihrer Grundrechte, Freiheit und Würde. Gerade in Zeiten, in denen die israelische Besatzung sich in Annexion verwandelt, ist es notwendiger denn je, dass Europa alle Versuche entschieden ablehnt, die freie Meinungsäußerung anzugreifen oder Kritik an Israel durch die falsche Gleichsetzung mit Antisemitismus zum Schweigen zu bringen.

Europa muss dies auch für die eigene Glaubwürdigkeit und die Wirksamkeit ihrer Bekämpfung des Antisemitismus tun. Die Ausweitung dieses Kampfes zum Schutz des israelischen Staates vor Kritik trägt zu der Fehlwahrnehmung bei, dass Jüdinnen und Juden mit Israel gleichzusetzen seien und deshalb verantwortlich für die Handlungen dieses Staates wären.

Als israelische Gelehrte, deren Mehrheit jüdische Geschichte erforscht und lehrt, sagen wir zu Europa:

Bekämpft den Antisemitismus unnachgiebig, um jüdisches Leben in Europa zu schützen, und ermöglicht, dass es zur Blüte gelangt. Erhaltet dabei die klare Unterscheidung zwischen Kritik am Staat Israel, so harsch sie auch sein möge, und Antisemitismus aufrecht. Vermischt nicht Antizionismus mit Antisemitismus. Und schützt die Rede- und Meinungsfreiheit derjenigen, die die israelische Besatzung ablehnen und darauf bestehen, dass sie endet.

  • Professor Gadi Algazi, Abteilung für Geschichte, Universität Tel Aviv.
  • Dr. Yael Berda, Abteilung für Soziologie und Anthropologie, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Jose Brunner (emeritus), Cohn Institut für Wissenschaftsphilosophie und Ideengeschichte, und Buchmann Fakultät für Recht, Universität Tel Aviv. Ehemaliger Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte, Gründungsmitglied und akademischer Supervisor der ersten Rechtshilfeklinik für Holocaust-Überlebende, Universität Tel Aviv.
  • Professor Alon Confino, Pen Tishkach Professur für Holocaust-Studien, University of Massachusetts Amherst.
  • Professor Arie M. Dubnov, Max Ticktin Lehrstuhl für Israel-Studien, Abteilung für Geschichte, George Washington University.
  • Professor Rachel Elior, John und Golda Cohen Professur für jüdische Philosophie und jüdische Mystik, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor David Enoch, Rodney Blackman Lehrstuhl für Rechtsphilosophie an der Fakultät für Recht, Abteilung für Philosophie, Hebräische Universität Jerusalem. 
  • Dr. Yuval Eylon, Dozent für Philosophie, Abteilung für Geschichte, Philosophie und jüdische Studien, Offene Universität Israel.
  • Professor Gideon Freudenthal (emeritus), Cohn Institut für Wissenschaftsphilosophie und Ideengeschichte, Universität Tel Aviv.
  • Dr. Amos Goldberg, ehemaliger Lehrstuhlinhaber, Abteilung für jüdische Geschichte und zeitgenössisches Judentum, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor David Harel, Weizmann Institut für Wissenschaft; Vizepräsident der Israelischen Akademie der Wissenschaften; Träger des Israel-Preis (2004); EMET Preisträger (2010).
  • Professor Hannan Hever, Abteilung für vergleichende Literaturwissenschaft und jüdische Studien, Yale University.
  • Professor Eva Illouz, Abteilung für Soziologie, Hebräische Universität Jerusalem; ehemalige Präsidentin Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem.
  • Daniel Karavan, Bildhauer, Schöpfer des Denkmals für die Sinti und Roma Opfer des Nationalsozialismus, Berlin (2012) und der Straße der Menschenrechte am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (1989-93); Träger des Israel-Preis (1977).
  • Professor Hannah Kasher (emerita), Abteilung für jüdische Philosophie, Bar-Ilan Universität.
  • Professor Michael Keren (emeritus), Abteilung für Wirtschaftswissenschaften, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Yehoshua Kolodny (emeritus), Institut für Erdstudien, Hebräische Universität Jerusalem; Träger des Israel-Preis (2010). 
  • Miki Kratsman, ehemaliger Leiter der Abteilung Photographie an der Bezalel Academy of Arts and Design; EMET Preisträger (2011).
  • Nitzan Lebovic, Professor, Apter Lehrstuhl für Holocaust-Studien und ethische Werte, Lehigh University.
  • Alex Levac, Träger des Israel-Preis (2005).
  • Dr. Anat Matar, Abteilung für Philosophie, Universität Tel Aviv.
  • Professor Paul Mendes-Flohr (emeritus), Abteilung für jüdische Philosophie, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Jacob Metzer (emeritus), ehemaliger Präsident der Offenen Universität Israel;
  • Alexander Brody, Professor für Wirtschaftsgeschichte, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Michal Naaman, Künstlerin, Trägerin des Israel-Preis (2014).
  • Professor Yehuda Judd Ne’eman (emeritus), Fakultät der Künste, Universität Tel Aviv; Träger des Israel-Preis (2009).
  • Professor Dalia Ofer (emerita), Max und Rita Haber Professur für zeitgenössisches Judentum und Holocaust-Studien, Avraham Harman Institut für zeitgenössisches Judentum, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Ishay Rosen-Zvi, Leiter der Sektion für Talmud und Altertümer, Abteilung für Philosophie, Universität Tel Aviv.
  • Professor David Shulman (emeritus), Abteilung für asiatische Studien, Hebräische Universität Jerusalem; EMET-Preisträger (2010); Träger des Israel-Preis (2016).
  • Dr. Dmitry Shumsky, Abteilung für jüdische Geschichte und zeitgenössisches Judentum, ehemaliger Direktor des Bernard Cherrick Center für Studien des Zionismus, Yishuv und des Staates Israel, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Zeev Sternhell (emeritus), Abteilung für politische Wissenschaft, Hebräische Universität Jerusalem; Träger des Israel-Preis (2008).
  • Professor David Tartakover, Träger des Israel-Preis (2002).
  • Professor Idith Zertal, Hebräische Universität Jerusalem; Zentrum für Jüdische Studien Universität Basel; Autorin von „Nation und Tod. Der Holocaust in der israelischen Öffentlichkeit“.
  • Professor Moshe Zimmerman (emeritus), ehemaliger Direktor des Koebner-Zentrums für deutsche Geschichte, Hebräische Universität Jerusalem.
  • Professor Moshe Zuckermann (emeritus), Cohn Institut für Wissenschaftsphilosophie und Ideengeschichte, Universität Tel Aviv.

Jenseits von Krieg – Alltag in Gaza

Ausstellung von und mit dem Fotografen Ezz Al Zanoon

Vernissage am Samstag, 10. November 2018 14:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr

Quäker Nachbarschaftshaus, Kreutzerstraße 5-9, 50672 Köln

Mit 15 übernahm EZZ AL ZANOON (25) die Kamera seines Bruders, als dieser bei einem Raketenangriff schwer verletzt wurde. Seitdem hat er sie nicht aus der Hand gegeben.
Drei Kriege hat der junge Fotograf aus dem Gazastreifen dokumentiert, Leid und Verzweiflung festgehalten. Doch mit dieser Ausstellung zeigt er uns eine andere Seite Gazas: nicht Gewalt und Terror, sondern Leben, Kinder die spielen, Menschen die arbeiten und sich amüsieren, so wie bei uns auch.

Finissage am18.11.2018 um 12:00 – 15:00 Uhr

Leben in den besetzten palästinensischen Gebieten –
Frauen-Alltag in der Westbank und in Gaza

Politisch hat sich die Lage in Palästina und in Gaza in den vergangenen Monaten enorm verschlechtert. Darüberhinaus kommt es insbesondere im Gazastreifen durch dessen jahrelange strikte Abriegelung zu extremen ökonomischen, humanitären und sozialen Problemen. Die Situation stellt an die Bewohner*innen von Westbank und Gaza sehr hohe Anforderungen, speziell jedoch an die Frauen. Zusätzlich leiden sie in der isolierten und kulturell stark patriarchalisch geprägten Gesellschaft Gazas an sozialer Diskriminierung und sehr häufig unter familiärer Gewalt. Wie alle palästinensischen Frauen wollen sie aber nicht als Opfer wahrgenommen werden, sondern als Menschen, die um Würde und Selbstbestimmung kämpfen. Sie verdienen unseren Respekt und unsere Solidarität!

Über die Lage der Frauen in Palästina informieren und diskutieren unsere Gäste

Fidaa Zaanin aus Beit Hanoun in Gaza; Fidaa ist als Feministin und Menschenrechtsaktivistin u. a. für verschiedene UN-Organisationen sowie in Deutschland für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit tätig. Sie lebt seit anderthalb Jahren in Berlin und informiert von dort über die anhaltende humanitäre Notlage in Gaza und die Folgen der Isolierung für zwei Millionen Bewohner*innen.

Salwa Duaibis, die in Ramallah lebt und arbeitet;   Salwa ist Soziologin und Psychotherapeutin und ein prominentes Mitglied von Military Court Watch. Ihr besonderes Thema ist die permanente Unsicherheit als Lebensgefühl palästinensischer Frauen.

Moderation: Annette Groth,
Menschenrechtsaktivistin und bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Eintritt 5 €                                              
teilweise in englischer Sprache, mit deutscher Zusammenfassung

im Quäker Nachbarschaftsheim, Kreutzerstr. 5-9, 50672 Köln – Ehrenfeld

Gefangen in Gaza – ohne Ausweg?

Veranstaltung anlässlich der Ausstellung Jenseits von Krieg – Alltag in Gaza

Diskussionsveranstaltung am Dienstag, 13. November 2018 um 19:00 Uhr
mit Shir Hever (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost)
und Riad Othman (Medico International)

im Quäker Nachbarschaftsheim, Kreutzerstraße 5-9, 50672 Köln

Im Gaza-Streifen leben gut 1,8 Millionen Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen, die vor allem durch die anhaltende Abriegelung verschärft werden. Im Dezember 2017 hat die Administration unter Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Am Tag des Umzugs der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem starben am 14. Mai 2018 bei Protesten in Gaza 62 Personen,
die Mehrheit durch den Einsatz scharfer Munition, den die israelische Regierung angekündigt hatte. Immer wieder spitzen sich die Auseinandersetzungen zwischen der Hamas im Gaza-Streifen und der israelischen Regierung zu.

„Es muss eine menschliche Lösung geben. “


Daniel Barenboim, jüdisch-israelischer Dirigent, am 1.Dezember 2017 in einem Gastbeitrag in der Zeit.

Welche Rolle spielt die Bundesrepublik Deutschland? Welche Folgen hat die chronische Finanzkrise der UNRWA für das Leben der Menschen vor Ort? Was sind die Ursachen des seit Jahrzehnten andauernden Konflikts und wie wirkt er sich auf die Bevölkerung in Israel und Palästina aus? Gibt es grenzüberschreitende Initiativen, die zum Ausgangspunkt für Veränderung werden könnten? Diese und andere Fragen wollen wir mit
Shir Hever von der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost und Riad Othman von Medico International diskutieren.

Kölner Friedensforum, Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK) und Städtepartnerschaftsverein Köln-Berthlehem laden ein.

Frieden ist möglich – auch in Palästina – eine Nachlese

Information zu den Vorgängen um die Ausstellung

Am Mittwoch, den 10. Oktober veranlasste Rolf Domning, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte, die Absage der Ausstellung in der Lutherkirche, die vom 13.10.2018 bis 24.10.2018 dort gezeigt werden sollte (KStA vom 11.10.2018). Statt der für den 12.10. geplanten Eröffnung fand ein offenes Gespräch dort statt, in dessen Rahmen in einer Art Performance die Ausstellungstafeln mit dem Rücken zu den Zuhörern aufgestellt wurden.

Michael Kellner, der Geschäftsführer des Vereins, erwirkte kurzfristig bei der Polizei die Genehmigung, die Ausstellungstafeln am Samstag den 13.10.2018 zwischen 12:00 und 13:30 Uhr auf dem Chlodwigplatz zu zeigen. Wir wurden von der Polizei auch darüber informiert, dass daraufhin auch ein „Rheinisches Antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus“ (RABA) die Genehmigung für eine pro-israelische Mahnwache auf dem Chlodwigplatz erhalten habe.

Es kam dort zur intensiven, kontroversen, aber friedlichen Auseinandersetzung mit der pro-israelischen Seite sowie zahlreichen Gesprächen mit den vorübergehenden Passanten. Eine Rangelei zwischen zwei Frauen, die vor 12:00 Uhr stattgefunden hat, blieb fast unbemerkt, wurde aber in der Presse hochgespielt. Um 13:30 war die Veranstaltung zu Ende.

Auch die angekündigte Veranstaltung mit dem deutsch-palästinensischen Dozent und Schriftsteller Saleh Srouji am Sonntag, 21. Oktober um 13 Uhr: „Palästinenser in Israel – Die mühsame Suche nach der eigenen Identität“ fand nicht in der Lutherkirche statt, sondern im Quäker Nachbarschaftsheim.

Die Presseberichterstattung im Vorfeld, siehe Presseberichte vom 11.10.2018, sowie die Presseberichte vom 15.10.2018 im Kölner Stadtanzeiger, in der Kölnischen Rundschau und im Express, veranlassten unseren Geschäftsführer zu einem Leserbrief (1), der noch nicht veröffentlicht worden ist. Auch die Leiterin des Café Palestine Colonia, Suraya Hoffmann, mit der zusammen der Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem die Ausstellung organisierte, verfasste einen Leserbrief (2), der ebenfalls bislang nicht veröffentlicht wurde.

An Kölner Stadtanzeiger
ksta-leserbriefe@dumont.de
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
der KStA schreibt nun schonzum zweiten Mal einen Artikel zur Ausstellung „Frieden ist möglich – auch inPalästina“, die, vom Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem und vom CaféPalestine Colonia organisiert, in der Lutherkirche aufgestellt werden sollte und schließlich vom Superintendent Rolf Domning abgesagt wurde.
Es fällt auf, dass Sie ungeprüft Aussagen treffen bzw. übernehmen, die die Ausstellung und natürlich die Aussteller verurteilen. So in Ihrem Artikel vom 11.10.  bereits in der Überschrift, „Schau inLutherkirche beschuldige Israel einseitig“ (Sie verstecken sich hinter dem Konjunktiv!) oder  „Formulierungen…, die antisemitische Tendenzen verstärken könnten.“ In Ihrem Artikel vom 15.10.zitieren Sie nur die Gegenseite zur auch von uns abgelehnten Attacke einer Fußgängerin auf die Dame mit dem Israel-Fähnchen. Und kein Wort aus Ihrem Mund zu dem Transparent der anderen Seite („NIE WIEDER“) – welch ungeheuerliche Anschuldigung gegen uns liegt in diesen zwei Wörtern -, und den Vorwürfen von Volker Beck, der ebenfalls von der Verstärkung „antisemitische(r) Tendenzen“ spricht. Sie nehmen auch keine Stellung zu dem unverschämten Vorwurf gegen Pfarrer Hans Mörtter, der als „Juden-Hasser“ bezeichnet wird.
Ich hätte von Ihnen sowohl zum beschriebenen Vorfall als auch zur Ausstellung eine solidere journalistische Arbeit erwartet, in der zumindest auch unsere Seite deutlicher zu Wort gekommen wäre. Wir sind von Ihnen aber nicht gefragt worden.
Zur Ausstellung selbst: Die andere Seite muss lernen, auch die Sicht der Palästinenser anzuhören. Das mag schwer sein. Wir haben nicht protestiert, als im Juli dieses Jahres im Rathaus die Ausstellung der Botschaft des Staates Israel „ Am Israel Chai – 70 Jahre Israel“ eröffnet wurde. Es darf allerdings von uns auch nicht erwartet werden, dass wir die Sicht Israels auf  ihre Geschichte und ihre Beziehung zu den Palästinensern darstellen. Insofern waren und sind beide Ausstellungen einseitig. Das ist nachvollziehbar. Fragt sich nur, warum dann diese schwerwiegenden Verdächtigungen und Anschuldigungen gegen den Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem und gegen Café Palestine Colonia?

Leserbrief von Michael Kellner, GeschäftsführungStädtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem

Leserbrief 2

„WerAntisemitismus ruft, wo keiner ist, schadet dem Kampf gegen denAntisemitismus!“

Simon Stein, ehemaliger israelischer Botschafter inBerlin
 
Café Palestine Colonia‘ und der ‚Städtepartnerschaftsverein Köln-Bethlehem‘ organisierten am vergangenen Samstag auf dem Kölner Chlodwigplatz dieAusstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina!“, welche von einigen Organisationen wie auch Einzelpersonen mit bekanntermaßen dezidiert unkritischer Einstellung gegenüber der Politik des Staates Israel als antisemitisch bezeichnet und bekämpft wurde. Dieser Vorwurf wurde sowohl in deren jeweils eigenen digitalen Medien publiziert, findet sich aber auch in der Berichterstattung der größeren Kölner Printmedien wieder.
Dagegen verwahrt sich Café Palestine Colonia auf das entschiedenste!
Café Palestine Colonia stellt sich entschlossen gegen jegliche Art von Rassismus, explizit gerade auch gegen Antisemitismus, sowie generell gegen jegliche politisch motivierte Gewalt.
 
In der von uns unterstützten Ausstellung „Frieden ist möglich – auch in Palästina“ wurde ausschließlich die Politik des Staates Israels und nicht die jüdische Bevölkerung kritisiert! Sie versucht, so sachlich wie möglich in komprimierter Weise den historischen Kontext aufzuzeigen, in dem sich der Israel-Palästina-Konflikt entwickelt hat sowie die daraus resultierende Logik der Auseinandersetzung und die kontinuierliche Zuspitzung des Konfliktes zu verdeutlichen. Ihre Lösungsansätze gründen sich strikt auf der ‚Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte‘.
 
Die vom Rat der Stadt Köln am 5.7.2018 verabschiedete Resolution ‚Kein Raum für Antisemitismus in Köln! Für eine solidarische Stadtgesellschaft!‘ regelt klar, dass „das demokratische Recht, politische Kritik an der jeweiligen israelischen Regierung zu üben“ von einer „antisemitischen Haltung zu unterscheiden (ist)“. An diese Vorgabe hält sich die Ausstellung!
 
Programmatisches Ziel von Café Palestine Colonia ist es, wie man ausführlich auf unserer Website nachlesen kann, einer breiteren deutschen Öffentlichkeit Geschichte, Kultur und Kunst Palästinas nahezubringen, da diese hierzulande wenig bekannt sind. Dieser vorrangig kulturelle Ansatz kann jedoch die politische und soziale Lage der Palästinenser nicht außen vor lassen – und er darf es auch nicht! Deshalb unsere Unterstützung für diese Ausstellung, die natürlich in der Darstellung der Fakten parteilich ist, d. h., diese durchaus aus einer palästinensischen Perspektive heraus gesehen und bewertet werden.
Aber dies – unparteilich und inhaltlich ausgewogen – war die Ausstellung „DieGeschichte Israels“ der Botschaft des Staates Israel im August 2018, präsentiert im Rathaus der Stadt Köln, ebenfalls nicht! Merkwürdigerweise hat daran kaum jemand öffentlich Anstoß genommen.

Leserbrief von S. Hoffmann, Cafe Palestine Colonia

Frieden ist möglich – auch in Palästina

Immer wieder wird berichtet über Raketen aus und nach Gaza, über die Situation wird nur kurz informiert. Diese Informationen geben uns ein Bild über das, was wir sehen wollen oder was wir sehen sollen (?)

Verstehen wir die Nachricht(en) richtig? Verstehen wir, was die Menschen dort bewegt, was sie wirklich erleben, denken, fühlen?

Eine Ausstellung in 16 Tafeln

kann uns da weiterhelfen, mehr zu verstehen, Hintergründe zu erfahren.

In Kooperation mit dem Cafe Palestine Colonia zeigen wir diese gut gegliederte Ausstellung in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 6, 50677 Köln

Geleitet von der Würde aller Menschen stellt sich diese Ausstellung auf die Seite der Unterdrückten und deckt Unrecht auf. Die Gleichwertigkeit aller Ethnien wird im Morgenland (Levante = die östliche Mittelmeerküste und ihr Hinterland) von den Regierungen nicht wirklich beherzigt. Daher entstehende „Unruhen“ werden uns nur im Extremfall in den Nachrichten präsentiert, selten aber die Hintergründe und Details des Konflikts im Nahen Osten.
Diese Ausstellung zeigt die historischen Hintergründe, die bisherige Entwicklung und nennt Perspektiven für Israel wie auch für Palästina.
Sie widerspricht aller kolonialen und rassistischen Politik mit ihren menschenunwürdigen Lebensbedingungen und wirbt für ein Miteinander statt dem Gegen- oder Nebeneinander. Unsere abendländisch-christliche Verbundenheit mit dem Land der Bibel lässt die Emotionen sich schnell empören, doch geht die Empörung oft in die falsche Richtung. Mit der breiten Palette an Informationen lenken die 16 Schautafeln unsere Entrüstung vielleicht auf das wirkliche Unrecht und die ungeachtete Menschenwürde in Palästina.

Vernissage (Abgsagt) Jetzt: offenes Gespräch am Fr. 12.10.2018; 19:30 Uhr *

Ausstellung vom 13.10.2018 bis 24.10.2018 (abgesagt)

Dafür aber am Sa. 13.10.2018 12:00 bis 13:30 Uhr auf dem Chlodwigplatz
Einsicht in die Ausstellungstafeln und Gespräche

Eintritt frei, Spenden erbeten

* ORT:   Lutherkirche,  Martin-Luther-Platz,  50677 Köln

Alles Weitere wie Anfahrt siehe auch im KALENDER

Infoblatt zum Ausdrucken (PDF)


Ein Vortrag am 21.10.2018 13:00 Uhr
ergänzt die Ausstellung:

Palästinenser in Israel –
Die mühsame Suche nach der eigenen Identität!

In diesem Vortrag versucht der Dozent und Schriftsteller Dr. Saleh Srouji, geboren in Nazareth, die sozio-politische Lage und die Lebensbedingungen der Palästinenser in Israel unter die Lupe zu nehmen. Dabei beschreibt und analysiert er den Weg, den die Palästinenser seit der Flucht und Vertreibung aus ihren Heimatorten im Jahr 1948 bis in die heutige Zeit gegangen sind – Eine Suche nach der eigenen „Sprache“ und Kultur.

ORT:   Lutherkirche,  Martin-Luther-Platz,  50677 Köln


Weitere Informationen:

Frieden in Palästina
https://www.friedeninpalaestina.de

Südstadt-Leben e.V.
https://www.suedstadt-leben-koeln.de

Cafe Palestine Colonia
https://cafepalestinecolonia.wordpress.com

Erste Deutsch-Palästinensische Kulturtage 2018 in Bergisch Gladbach

Partnerprogramm

Eine Premiere der besonderen Art: Der Städtepartnerschaftsverein Bergisch Gladbach-Beit Jala e.V. lädt zu den bundesweit ersten Deutsch-Palästinensischen Kulturtagen ein (8.-30. 9. 2018) ein. Schirmherr ist Bürgermeister Lutz Urbach, auch Beit Jalas Bürgermeister Nicola Khamis wird erwartet. Der Auftakt liegt zeitgleich zum Stadtfest Bergisch Gladbach. Die vielseitige Veranstaltungsreihe gibt Einblicke in die reiche Kultur Palästinas, den Alltag in Beit Jala bei Bethlehem und die Begegnungsarbeit des Vereins.

Hier ist das Programm als Faltblatt

Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Beit Jala

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