PALÄSTINA-FILMTAGE-KÖLN

„Wenn die Menschlichkeit verletzt wird, darf die Kunst nicht schweigen“

Die Palästina Filmtage Köln 2025 eröffneten am 14. November mit einer eindrucksvollen und atmosphärisch dichten Veranstaltung, die sofort den thematischen und emotionalen Ton für das gesamte Festival setzte.

Im Zentrum der Eröffnung stand die Fotoausstellung „Minsche wie mir“ der Fotografin Christel Plötner. Ihre einfühlsamen Porträts machen menschliche Geschichten aus Köln wie auch aus Bethlehem sichtbar – Geschichten, die im öffentlichen Diskurs oft übersehen werden. Stefan Dencker führte kompetent in die Ausstellung ein und vermittelte dem Publikum wichtige Hintergründe zu Entstehung, Kontext und fotografischer Herangehensweise.

Fotoausstellung im Foyer

Die offizielle Begrüßung übernahmen Dr. Albrecht Schröter für den Verein Köln–Bethlehem sowie Suraya für das Café Palestine Colonia. Beide betonten die Bedeutung kultureller Arbeit als Brücke zwischen Menschen, als Raum für Austausch und als Möglichkeit, komplexe Realitäten sichtbar zu machen. Sie erinnerten daran, dass Kunst – gerade in Zeiten von Gewalt und Entmenschlichung – eine Stimme sein muss für die, deren Stimmen zum Verstummen gebracht wurden.

Open-Air-Performance

Im Hof des Kinos überraschte die künstlerische Performance „Empty Clothes“ das Publikum. Die Installation wirkte wie eine stille, aber kraftvolle Antwort auf die Absurdität einer Welt, in der selbst ein Genozid live übertragen werden kann – sichtbar für alle und doch scheinbar ohne politische Konsequenzen. Die Leere der Kleidungsstücke wurde zu einem Sinnbild für die Abwesenheit derer, die nicht mehr sprechen können.

Performance "Empty Clothes"
Performance „Empty Clothes“

Im Anschluss wurde der Eröffnungsfilm „To a Land Unknown“ gezeigt. Der Film hinterließ einen starken Eindruck und führte unmittelbar zu lebhaften Gesprächen über politische, soziale und persönliche Perspektiven. Die Diskussionen zeigten, wie stark die gezeigten Bilder und Geschichten das Publikum bewegten. Über einen Videocall schaltete sich einer der Schauspieler zu und beteiligte sich an der lebhaften Diskussion.“

Im Verlauf der vier Festivaltage wurden zahlreiche Filme, Gespräche sowie eine Lesung präsentiert – und alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht, viele sogar ausgebucht. Die Resonanz des Publikums war durchweg positiv: Nach fast jeder Vorführung entstanden intensive Diskussionen, spontane Rückfragen an die Organisierenden und ein reger Austausch zwischen Menschen unterschiedlichster Hintergründe.

Ein besonderer Höhepunkt war die Begegnung mit dem Regisseur Rami Younis zu seinem Film „LYD“. Die anschließende Diskussion entwickelte sich zu einem lebhaften und informativen Gespräch, in dem Younis tiefe Einblicke in seine historische Recherche, seine persönliche Motivation und die politische Relevanz des Films gab. Das Publikum stellte zahlreiche Fragen, wodurch ein intensiver Dialog entstand, der viele neue Perspektiven auf die politische Lage in Israel und Palästina eröffnete

Fazit

Die Palästina Filmtage Köln 2025 waren sowohl inhaltlich als auch organisatorisch ein großer Erfolg. Das breite Interesse, die hohe Beteiligung und die ausgeprägte Gesprächsbereitschaft des Publikums zeigen deutlich, dass das die Palästina-Filmtage Köln einen wichtigen kulturellen Raum in Köln einnehmen. Aufgrund der äußerst positiven Resonanz soll das Format im kommenden Jahr fortgeführt und weiter ausgebaut werden.

Unser aufrichtiger Dank gilt allen, die zum Gelingen der Palästina Filmtage beigetragen haben, unseren großzügigen Sponsoren und Unterstützern und ein ganz besonderer, herzlicher Dank gebührt dem Filmhaus Köln für seine herausragende Unterstützung und Gastfreundschaft.
Text: Suraya Hoffmann

Das Programm der Palästina-Filmtage-Köln

Navigation