Weihnachtsbotschaft aus Bethlehem

Der Bürgermeister Anton Salman beklagt Ungerechtigkeit für Palästina

von kathpresseAgentur Österreich am 27.12.2020

Bethlehem, „eine Stadt, die für eine universale Botschaft der Hoffnung und des Friedens steht, wurde zu einem Symbol der Apartheid gemacht“, so Salman in seiner in örtlichen Medien verbreiteten Weihnachtsbotschaft.

Israel setze durch den Siedlungsbau seine Politik einer „Strangulierung Bethlehems“ fort und beende damit jede Möglichkeit eines zusammenhängenden Palästinenserstaates. Gleichzeitig gehe die Stadt durch eine tiefe Wirtschaftskrise. Die israelische Besatzung verwehre einen souveränen Zugang zu natürlichen Ressourcen und internationalen Grenzen, die zu den grundlegenden Komponenten einer jeden Wirtschaft gehöre. Hinzu komme „das Ende des Tourismus, ob ausländisch oder einheimisch durch die Covid-19-Pandemie“, so Salman. Bethlehem bezeichnete er als eine Stadt mit enormem Potenzial.

Bethlehems Bürgermeister rief die neugewählte US-Regierung auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die von Donald Trump verursachten Schäden für die Palästinenser umzukehren. Das schließe eine Absage an Trumps Nahost-Plan ein. Der Weg zu einer florierenden Zukunft müsse über ein Ende „illegaler israelischer Kolonialisierung“ gehen.

– Ende des Presseberichtes –

Wie ist es aktuell in Bethlehem

Leider steht Bethlehem eine große Armut bevor, denn die Möglichkeiten, Geld zu verdienen sind seit langem weggebrochen und das Gesparte ist bald oder schon aufgebraucht. Keine Touristen bedeutet leere Hotels, leere Souverniershops, leere Restaurants. Viele direkt oder indirekt davon abhängigen Jobs liegen brach. Viele, die in Jerusalem arbeiten, können nicht zu ihrem Arbeitsplatz. Auch die Tagelöhner hängen fest und können nicht arbeiten. Alle haben kein oder stark reduziertes Einkommen.

Die sozialen Einrichtungen können nur noch notdürftig arbeiten, um Kontakte zu vermeiden, in fast allen Familien gibt es infizierte Personen. Besonders dramatisch ist es in den drei Flüchtlingslagern, wo alle auf sehr engen Raum leben, eng im eigenen Haus und eng zu den Nachbarn.

Wir konnten zwar mit einer Spendensammlung im Frühjahr gerade diese Eirichtungen unterstützen, doch inzwischen reichen ein paar tausend Euro nicht mehr aus, um durchgreifend die Not zu lindern.

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